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Sonntag, 26. August 2007

Scheherazade

Angie will uns alle glücklich machen. Nein, nicht was Ihr denkt, das wäre ja auch zu eklig. Sie will das ganze Volk am Aufschwung teilhaben lassen! Aufschwung? Das Statistische Bundesamt hat gerade die Detailergebnisse des 2. Quartals 2007 bekannt gegeben. Die deutsche Wirtschaftsleistung ist mit einem schwachen Plus von nur 0,26 % gegenüber der ersten Quartal erneut ausgesprochen enttäuschend ausgefallen. Das entspricht einer Jahresrate von 1,0 %.Vollmundig angekündigt wurden mal 2,5 Prozent für das ganze Jahr 2007. Das Wachstum im 2. Quartal 2007 ist damit verglichen mit dem 2. Quartal 2006 auf wenig mehr als ein Viertel gesunken. Es ist der geringste Zuwachs seit Ende 2004. Der negative Trend hält nun - mit der kleinen Unterbrechung im 4. Quartal 2006 - schon seit vier Quartalen an. Die deutsche Wirtschaft befindet sich damit derzeit wieder im Zustand der Fast-Stagnation des Jahres 2005. Im EU-Vergleich landet Deutschland nur gegen Ende des Vergleichsfeldes. Aber nicht nur, dass mit " Aufschwung" die Vokabel völlig falsch gewählt ist, würde mich mal interessieren, wie die gute Angela nun uns alle besser stellen will. Ich persönlich lese ja nun Verlautbarungen der Regierung schon lange nicht mehr, mir reichen schon die Überschriften. Und deshalb habe ich darüber nachgedacht, welche Segnungen diese Regierung und ihre Vorgänger (SPD!) schon unter das Volk gebracht haben:
  • Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2007
  • Hartz IV
  • Ökosteuer
  • Abschaffung der Eigenheimzulage, die ja vor allem weniger bemittelten Familien zur Verfügung stand
  • ständige Erhöhungen der Krankenkassenbeiträge
  • Versicherungssteuer erhöht
  • Ökosteuer eingeführt, so stammen rund 80 % des Benzinpreises aus dieser Steuer. Entgegen vollmundigen Versprechungen auch durch die Große Koalition nicht abgeschafft
  • die Erhöhung der Renten-und Pflegeversicherungsbeiträge ist schon länger im Gespräch
  • zwei sogenannte Unternehmenssteuerreformen, die vor allem bewirkt haben, das klein-und mittelständische Firmen steuerlich mehr belastet und Konzerne entlastet wurden.
Und die nächsten Segnungen der Regierung Merkel stehen ins Haus, zum Beispiel die 25-prozentige Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge, die für viele Menschen eine Altersvorsorge bedeuten. Diese Steuer heißt nichts anderes, dass auf jeden Zinsertrag automatisch von der Bank 25 Prozent ans Finanzamt gezahlt werden. Anschließend kann der Sparer - egal ob Schüler, Arbeitsloser, Arbeitnehmer oder Rentner- sich seine Zinsen, wenn er dann mit der Gesamtsumme unter einem Freibetrag bleibt, mühsam vom Finanzamt zurückholen. Ein gigantisches Beschäftigungsprogramm für die Finanzämter, wobei man gleichzeitig dafür gesorgt hat, dass der Sparer eventuelle Kosten für den Steuerberater nicht mehr beim Finanzamt geltend machen kann. Genial, was?
Wo soll denn auch das Geld herkommen, mit dessen Hilfe "es (wieder einmal !) allen besser gehen" soll ? Man hat den Konzernen gerade Milliarden geschenkt. Mit der Abschaffung sogenannter "Steuerschlupflöcher" für den Mittelstand will man diese Geschenke an die "Bedürftigen" a la Ackermann finanzieren. (Nebenbei bemerkt sind die "Steuerschlupflöcher" legale, vom Bundestag beschlossene Steuergesetze, keine - wie ständig suggeriert - mafiösen Konstrukte, die auch für viele kleine Firmen in Deutschland die einzige Möglichkeit darstellen, ein bisschen Geld zu verdienen.) Die Regierung steht vor einem gewaltigen Rentenloch. Der Finanzminister ergötzt sich an 1,4 Milliarden Überschuss, wobei sich über diese Aufrechnung von Äpfeln, Birnen und Tomaten sogar das ZDF amüsiert. Der Bundeshaushalt - also das, wofür Steinbrück eigentlich verantwortlich ist - hat 14 Milliarden Miese gemacht. Das Plus stammt aus unseren ständig steigenden Beiträgen an das Sozialsystem, also Krankenkassen-, Renten- und Arbeitslosenbeiträgen.Und nun, wie gesagt, Beteiligung am Aufschwung für jeden!? Am Aufschwung der Steuern, Abgaben, Beiträge, Gebühren, Preise, Politikerdiäten, Konzerngewinne?

So wie Scheherazade ihrem Sultan jede Nacht eine neue Geschichte erzählen musste, damit sie den nächsten Morgen überlebt, lullt uns diese Regierung in regelmäßigen Abständen mit ihren Lügengeschichten ein. Sinn der Sache ist es offensichtlich, noch weitere zwei Jahre mit der Großen Koalition zu überleben, vor allem im Ausland zu glänzen und sich hofieren zu lassen, Milliarden bei Miltäreinsätzen im Ausland zu verpulvern, die Reichen noch reicher zu machen, den Mittelstand auszudünnen und die Armen bei Hartz IV, Bier, "Bild", RTL und Fußball ruhig zu halten. Und wer aufmuckt oder hinterfragt, fällt unter Terrorismusverdacht...


Anmerkungen:

Aus der obigen Abbildung (bitte Anklicken zum Vergrößern!) kann man folgendes ersehen: Die Arbeitnehmereinkommen (netto Steuern) stagnierten im Vorjahresvergleich nach Abzug der Entwicklung der Verbraucherpreise bei einem knappen Plus von 0,6 % und gingen im Vergleich zum Vorquartal sogar um 0,6 % zurück. Über den ganzen Zeitraum seit 2000 sind die Arbeitnehmereinkommen um 3,4 % gesunken, während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 36 % expandiert sind.(Quelle: J. Jahnke- siehe auch Angabe auf der Abbildung und Link am Seitenrand)

Scheherazade (auch Scharsad von persisch شهرزاد‎ schahrzād) ist eine der Hauptfiguren aus der Rahmenhandlung der Geschichten von Tausendundeiner Nacht. Sie ist die Tochter des Wesirs des Königs Scharyâr, der von seiner Frau mit einem schwarzen Sklaven betrogen wurde. Davon überzeugt, dass es keine treue Frau auf Erden gibt, fasst Scharyar den Entschluss, sich nie wieder von einer Frau betrügen zu lassen. Deshalb heiratet er jeden Tag eine neue Frau, die er am nächsten Morgen töten lässt. Um diesem Treiben ein Ende zu bereiten, lässt sich Scheherazade von ihrem Vater dem König zur Frau geben. In der Nacht beginnt sie, dem König eine Geschichte zu erzählen, deren Handlung am nächsten Morgen abbricht. Neugierig auf das Ende der Geschichte lässt König Scharyar sie am Leben. Unterstützt wird Scheherazade dabei von ihrer Schwester Dinharazade, die sie jede Nacht um eine neue Geschichte bittet. Dieses Spiel geht 1001 Nächte lang. In dieser Zeit bringt Scheherazade drei Kinder zur Welt. Am Ende ist König Scharyar von der Treue seiner Frau überzeugt und von ihrer Klugheit so beeindruckt, dass er sie am Leben lässt. Die Geschichte von Scheherazade und Schahryâr basiert auf einer alten persischen Märchensammlung mit dem Namen Hezâr Afsâna, Tausend Mythen. (Text: wikipedia)

Im Gegensatz zu dieser Geschichte wird es wohl mit unseren obersten Märchenerzählern nicht gut ausgehen.Außerdem ist Frau Merkel kaum attraktiv und kriegt keine Kinder. Wie immer liegt der Teufel also im Detail...

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