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Donnerstag, 31. Januar 2008

Quod licet Iovi, non licet bovi ...

... oder "Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt." Leider handeln unsere so hoch demokratisch vom Volk gewählten Politiker fast immer nach dieser Maxime. Denken wir nur mal an die Pendlerpauschale: Während sich fast alle Bundestagsabgeordneten im Herbst 2007 einen erneuten großen Schluck aus der (Diäten-) Pulle genehmigten, strich man dem niederen Wahlvolk Anfang 2007 einfach die meist sauer verdiente Pendlerpauschale zusammen. Natürlich mussten die fadenscheinigsten Gründe dafür herhalten. Das freche Volk klagte vor Gericht und - bekam erst einmal Recht. Nun steht noch die Entscheidung des höchsten deutschen Gerichts aus. Der Finanzminister, auf dessen göttlichen Ratschluss die ganze Sauerei angerichtet wurde - nebenbei gesagt Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschland- droht nun dem Volk, man würde sich trotz Urteil der Gerichte am Arbeitnehmer schadlos halten. Wahrhaft ein toller Staat!

Ein anderes Beispiel: Ab morgen wird in der Umweltzone in Berlin kassiert. Das heißt, jeder muss eine völlig nutzlose Umweltplakette am Auto haben, die für 5 € an den Staatshaushalt zu kaufen war. Fachleute meinen, dass die Plakette überhaupt nichts bringt, Gutmenschen sind wieder einmal begeistert und erkaufen sich ein gutes Gewissen. Der Staat betreibt Ablasshandel. Wer die Plakette nicht hat und trotzdem in die sogenannte Umweltzone einfährt, bezahlt 40 € und kriegt einen Punkt in meiner Lieblingsbehörde. Besitzer älterer Autos werden gezwungen, ihre Stinker aufwendig nachzurüsten oder können für richtig viel Geld eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Fehlt ihnen dafür das Geld, haben sie Pech gehabt. So geht es vielen kleinen Gewerbetreibenden, die für die Umrüstung ihrer Transporter oder gar eine Neuanschaffung kein Geld haben. Aber was geht den Staat auch das freie Unternehmertum an ?
Anders die Berliner Senatsverwaltung: Alle betagten Fahrzeuge der Stadt Berlin und der Polizei - und das sind nicht wenige - dürfen sich plakettenfrei in der Zone bewegen...
Umweltschutzmaßnahme gegen Feinstaub ? Ja, für die Doofen. Oder wie war das mit Jupiter und dem Ochsen?

P.S. Es soll allerdings clevere Leute geben, die gehen einfach mit ihrem alten Auto zum TÜV, d.h. zum Türkischen Überwachungsverein in Kreuzberg. Aber das ist wahrscheinlich ein Gerücht.

Foto: Porscheauspuff von O. Fischer (pixelio.de)

Skandale dieser Woche

Ich freue mich immer wieder, wenn ich bestimmte Nachrichten des Tages immer wieder auf's Neue lesen oder hören darf: Früh im Frühstücksfernsehen, dann in der Morgenzeitung, in "heute am Mittag" , in den 17-Uhr-Nachrichten der "Tagesschau" und dann um 19 Uhr in "heute" usw. Wiederholung ist bekanntlich die Mutter der Weisheit. Wirklich, eine richtig bunte Auswahl an Meinungsfreiheit und - vielfalt, vom Politbüro oder dem Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda für den unbedarften Bundesbürger zusammen gestellt. Immer die gleichen maximal 5 Nachrichten rund um die Uhr. Der Kontinent Australien geht derweil unter, aber wir erfahren zum 20. Mal an heutigen Tag, dass
  • Viele Deutsche deutlich zu dick sind. Ein S-Bahn-Nutzer weiss das schon seit 6 Jahren;
  • Bayerische Schüler die DDR besser kennen als die brandenburgischen - allerdings nur die knapische, bohleysche, biermannsche, gnauckische, birthlerische oder FU-lerische DDR;
  • Schönbohm Aufklärung fordert- ist das nicht ein bischen zu spät? Ich wurde schon mit 12 aufgeklärt!
  • Israelis antisemitisch sind - sie kritisieren ihre eigene Regierung (für Deutsche ist beides undenkbar!)
  • Normalbenzin vor dem "Aus" steht - man sollte einfach die Linie nicht übertreten!
  • 203 Tote im Brandenburger Straßenverkehr 'rumfuhren - "Kein Wunder !" sagt da ein leidgeprüfter Brandenburger Autofahrer;
  • Neue Kritik aus der CDU an Koch stattfindet - nachdem ihn die Bande inklusive ihrer Anführerin erst noch angestachelt hatte! Pfui, das ist doppelt eklig!
  • Deutschland 1,3 Millionen Einwohner weniger hat, als offiziell gezählt - wir brauchen noch mehr hoch ausgebildete Einwanderer, vor allem natürlich Politiker aus Afrika, vielleicht aus Kenia?
  • die 68er nicht tot sind, denn 78 % aller Beamten wollen ihr Salär nach Leistung bezahlt haben- masochistische Gutmenschen, die wenigstens dreimal am Tag ihren Müll wegen richtiger Trennung durchsuchen, nach der geforderten Gehaltsregelung aber sogar noch eigenes Geld in ihrem Amt abgeben müssten.
Nachdem wir uns diesen Mist den ganzen Tag angehört haben und die vielen wichtigen Nachrichten endlich auswendig können, verstehen wir auch den weltweiten Protest von Publizisten und die wahrhafte Bücherflut gegen das Web 2.0. Denn es könnte sein, dass durch die vielen unqualifizierten Blogger tatsächlich einige hochqualifizierte Journalisten - wenn es denn so etwas gibt - arbeitslos werden...


Bild: S. Hofschlaeger (pixelio.de)

Mittwoch, 30. Januar 2008

Rettet das kleine Ferkel !

"Zwei Dinge sind unendlich: Die menschliche Dummheit und das Universum.Beim Universum bin ich mir noch nicht so sicher."
Albert Einstein

"Einen Tag nach der Veröffentlichung des Indizierungsantrags des Bundesfamilienministeriums gegen das religionskritische Kinderbuch "Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" haben die Giordano Bruno Stiftung und der Alibri Verlag eine "Kampagne zur Rettung des kleinen Ferkels" gestartet. Auf der eigens dafür eingerichteten Website www.ferkelbuch.de findet man nicht nur viele Informationen über das heiter-satirische Kinder- und Erwachsenenbuch von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke, sondern auch eine Petition, die jeder, der mit den Zensurplänen des Familienministeriums nicht einverstanden ist, unterschreiben kann.

Hintergrund: Im Oktober 2007 kam das satirische Kinder- und Erwachsenenbuch „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" von GBS-Sprecher Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke auf den Markt und fand sehr bald eine große Fangemeinde. Auch Pädagogen und Psychologen waren von der frechen, kleinen Geschichte („Dawkins for Kids") angetan. So urteilte der renommierte Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. Peter Riedesser, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das Buch sei „als Gegengift zu religiöser Indoktrination von Kindern pädagogisch besonders wertvoll". Ursula von der Leyens Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sieht die Sache jedoch völlig anders: Das Ministerium beantragte die Indizierung des Kinderbuchs als jugendgefährdende Schrift. Nach Angaben der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wird die mündliche Verhandlung Anfang März stattfinden. Der Verlag und die Autoren wehren sich entschieden gegen die Vorwürfe des Ministeriums und sprechen von politischer Zensur: Der Indizierungsantrag sei ein durchsichtiger Versuch, Religionskritik aus den Kinderstuben zu verbannen. Folgt auf den Karikaturenstreit nun ein Kinderbuchstreit?"

Quelle: Pressemitteilung der Giordano-Bruno-Stiftung
Bild: Weltballspiele von Pegas (pixelio.de)

Dienstag, 29. Januar 2008

Mit Riesenschritten zurück in's Mittelalter

Jetzt sind die doch völlig verrückt geworden ! Der Humanistische Pressedienst meldet heute, dass die Gräfin Ullala - also nicht die aus Aachen, sondern die immer etwas dümmlich, aber sendungsbewußt daherkommende Familienministerin - ein religionskritisches Kinderbuch verbieten lassen will. Zwischenzeitlich hatte ich wirklich kurz gedacht, die Tussie ist über ihren Schatten gesprungen. Aber weit gefehlt! Das satirische Kinder- und Erwachsenenbuch kam im Oktober 2007 unter dem Titel „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" (Autoren: Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke) auf den Markt und fand sehr bald eine große Fangemeinde, ja es kam auf der Bestsellerliste von Amazon sogar auf Platz Eins. Kurz zum Inhalt:
Als der kleine Igel und das kleine Ferkel durch ein Plakat auf Gott aufmerksam gemacht werden, begeben die beiden sich auf die Suche nach ihm. Auf ihrer Reise treffen sie einen jüdischen Rabbi, einen christlichen Bischof und einen islamischen Imam. Jeder der drei berichtet über ihre Vorstellungen von Gott und konfrontiert Ferkel und Igel mit den Dogmen seiner Religion. Als Ferkel und Igel diese Regeln nicht befolgen wollen, werden sie von den wütenden Predigern verjagt, die dann in einem chaotischen Finale aufeinander treffen und sich schließlich um ihre Ansichten streiten. Das Buch übt Kritik an den institutionalisierten Religionen, ihren Dogmen und ihrem Prinzip, sich die Angst der Gläubigen zu Nutze zu machen, um sich ihrer Gefügigkeit zu versichern. Die Sehnsucht nach einem wie auch immer gearteten Gott, der in die Geschicke der Lebenden eingreift, wird indes nicht thematisiert. Ein lobenswertes, ein empfehlenswertes Buch.

Junge, wo sind wir bloss gelandet ? Vom sozialistischen Regen in die Götzenanbeter-Jauche - im wahrsten Sinne des Wortes. Und wehe, es löckt einer gegen die mittelalterliche Staatsideologie! Warum regen wir uns noch über Bilderstürme, aufgehetzte Moslems und islamistsiche Terroristen, brennende Fahnen und Botschaften, totgeschlagene Menschen im Orient auf? Wir sind auch bald wieder soweit: Rauf mit den Ketzern auf den Scheiterhaufen, aber näht ihnen erstmal den Mund zu, sie könnten das Volk verhetzen! Kommt mir alles schon wieder so bekannt vor...

Das Bild zeigt den Cover des oben besprochenen Buches (Alibri-Verlag)

Montag, 28. Januar 2008

Wie immer

Manche Dinge ändern sich nie. Zum Beispiel: Als wir im Februar 1990 unsere Söhne aus dem Ferienlager im Harz abholten, fuhren wir irgendwo im östlichen Harzvorland durch eine kleine Stadt und an einem kleinen Betrieb vorbei. Das Gelände dieser Firma war völlig vergammelt, rostige Maschinen und LKWs standen herum, der Zaun, dem schon Jahrzehnte die Farbe fehlte, war umgekippt und Müllberge säumten den Weg. Aber nirgendwo auf unserem Weg nach Hause und auch später nicht haben wir vor einem Werksgelände so einen gewaltigen Wald von Deutschland-Fahnen gesehen. Es ist zu vermuten, dass die Arbeiter dieser Firma nicht erst bis 1993 auf die Arbeitslosigkeit warten mussten. Aber mit Nationalismus kann man sich so schön das Hirn verkleistern. Und - man muss nicht aufräumen...
Heute nun mein morgendlicher Spaziergang mit dem Hund ausnahmsweise mal durch's Dorf. Überall auf der Hauptstraße bricht man sich die Beine, weil die Gehwegplatten schon lange zerbrochen sind. Die Lücke, wo das ehemalige Kabelwerk stand, wird langsam zugeschüttet - mit Müll. Ebenso sieht es an den Wegrändern aus. Das ehemalige Gebäude der Gemeindeverwaltung - ein altes Bauernhaus - wurde an einen Wessi rückübertragen und vergammelt seit ungefähr 12 Jahren. Aber das überaus wichtige Kriegerdenkmal von 1870/71 wurde im Herbst des vorigen Jahres aufwendig restauriert, mit einer Sandsteinumrandung versehen und dann von unserem Hubert und seiner Wurstverkäuferin Adelheid -der ehrenamtlichen Bürgermeisterin- mit viel Knips und Grins wieder eingeweiht. Ringsherum gammelt das Dorf weiter vor sich hin. Wenn ich das nächste Mal auf den nicht vorhandenen Fußgängerwegen mit den Knöcheln umknicke, lege ich einfach ein Stück Sandstein unter...

Foto: Fahnen im Wind von Martin Schemm (pixelio.de)

Vertrauen?

"Das höchste Vertrauen in die vermittelte Information bringen die Deutschen mit 60 Prozent den Lokalzeitungen entgegen. Nach einer Emnid-Studie folgen auf den weiteren Plätzen der öffentlich-rechtliche Rundfunk (53 Prozent) und das öffentlich-rechtliche Fernsehen (52 Prozent) sowie Zeitschriften (35 Prozent)."

Frei nach Churchill:Traue nur der Studie, die du selber gefälscht hast. Oder: Emnid kennt unsere "Märkische Oderzeitung" nicht. Oder die haben noch nie öffentlich-rechtliches Fernsehen gesehen...

Zitiert nach BVMed Newsletter 04/08
Foto: Zeitungsträger von wrw (pixelio.de)

Farblos


Viele Brandenburger haben das Wischiwaschi und den Stillstand der Großen Koalition in ihrem Bundesland satt. Ein Ministerpräsident Plattscheck, der lediglich mal auftaucht, um in eine Kamera zu grinsen und dann sofort wieder verschwindet, sein Stellvertreter Generalissimus Schönbohm, der sich selbst wahrscheinlich für unfehlbar hält und seine schmierigen, ungeliebten Nachfolger haben das Land und ihre jeweiligen Partei- Landesverbände immer weiter heruntergewirtschaftet. Von einer Politik, die in irgendeine wie auch immer gerichtete Zukunft weist, ist weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil. Wie wichtig wäre da eine starke Opposition im Landtag! Zahlenmäßig gibt es sie schon. Aber sonst? Was ist los mit der Linken in Brandenburg? Wir sehen eine eher müde Partei, die in ganz wesentlichen Fragen wie Investitionspolitik oder Umweltschutz tief im Anus der SPD steckt, mit diesem devoten Verhalten an die Macht will und natürlich ebenfalls nichts bewegt, schon gar nicht den Wähler. Das soll jetzt anders werden:

„Ich habe mir jahrelang diese sozialdemokratische Politik innerhalb der Rot-Schwarzen Koalition angeschaut – ihre Halbherzigkeiten, ihre Lippenbekenntnisse, ihre Verirrungen, ihre Bösartigkeiten. Ich kenne diejenigen, die dafür verantwortlich sind. Und ich will, dass diese Politik aufhört, weil ich weiß, dass wir es besser können“, sagte die Fraktionschefin der Linken im Brandenburger Landtag, Kerstin Kaiser am Wochenende.

Gut gebrüllt, Löwin. Allein, wie sagte schon der alte Goethe in seinem "Faust (I)": "Die Botschaft hör' ich wohl, allein fehlt mir der Glaube."

Zitat nach "Märkische Oderzeitung" , Ausgabe Barnim vom 28. Januar 2008
Foto: Die Spree bei Besskow von Lothar Henke (pixelio.de)

Freitag, 25. Januar 2008

Wie wahr!

" Mir ist die Freiheit Nachtigall, den anderen Leuten das Gehalt."

Theodor Fontane

Donnerstag, 24. Januar 2008

Danke!


Vielen lieben Dank an alle, die mir zum "Zweijährigen" gratuliert haben oder es noch tun werden. Klaus gab seiner Zuversicht Ausdruck, dass ich ja noch nicht 60 bin. Vielleicht wird' s ja doch noch was mit dem Buch! Eines wird aber garantiert noch gehen:


Wenn ich dereinst

Wenn ich dereinst ganz alt und schwach,
Und's ist mal ein milder Sommertag,
So hink ' ich wohl aus dem kleinen Haus
Bis unter den Lindenbaum hinaus.
Da setz' ich mich denn im Sonnenschein
Einsam und still auf die Bank von Stein,
Denk' an vergangene Zeiten zurücke
Und schreibe mit meiner alten Krücke
Und mit der alten zitternden Hand
So vor mir in den Sand.

Wilhelm Busch



Foto: Lindenblätter (wetterchen bei pixelio.de)

Das Universum - dichtgedrängt

"Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.

Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist."
Douglas Adams " Das Restaurant am Ende des Universums"


Und meine Theorie lautet, dass das Bundesland Brandenburg und in ihm vor allem der Kreis Barnim das Bizarreste und Unbegreiflichste im ganzen Universum sind. Diese Theorie ist so etwas wie die Allgemeine Relativitätstheorie oder noch besser: Es ist die Weltformel, nach der Albert Einstein sein Leben lang gesucht hat.
Warum ist Brandenburg so bizarr und unbegreiflich? Es liegt natürlich an seinen Bewohnern und an dem, was die aus diesem Land machen oder machen lassen. Nur hier gibt es Menschen, die sich freiwillig eine Flugzeugstart- und -landebahn durch den Vorgarten legen lassen wollen. Nur hier gibt es Menschen, die ihren Vorgarten bohnern und dafür ihren Dreck einfach in die Umwelt schmeißen. Nur hier wird das von Amts wegen auch nicht geahndet, weil ein Bürgermeister Angst hat, sonst seine Wiederwahl zu vermasseln. Nur hier sind sich alle großen Parteien inklusive der Linken und der FDP einig, dass noch mehr Dreck und Krach in Form von Dinosaurier-Industrien her müssen. Nur hier entwickelt man für viel Geld wunderschöne Erholungsgebiete, die dann in einer Einflugschneise liegen werden und in denen bei Ostwind der Dreck einer Sondermüllverbrennungsanlage niedergehen wird. Nur hier gibt es noch echte Straflager für Senioren und die Heimaufsicht schafft es nicht mal nach drei Jahren, hier endlich Ordnung in den Laden zu bringen. Nur hier beschäftigt sich die Lokalzeitung fast ausschließlich mit den 4 großen K: Kirche, Körperkultur, Kirmes und Koma-Saufen - und ist darauf noch stolz. Nur hier wird der Ministerpräsident nur gesehen oder gehört, wenn wenigstens eine Kamera aufgestellt ist. Zur Not grinst er aber auch in Überwachungskameras. Und nur hier begrüßt die Bundestags-und Stadtverordnetenversammlungsabgeordnete der Post-PDS den abgewrackten CDU-Bürgermeister einer gammligen Kleinstadt vor jeder Sitzung mit einem Küsschen.

Und obwohl immer mehr Einwohner dieses bizarren und unbegreiflichen Bundeslandes herausfinden, was hier los ist , verschwindet es nicht...


Foto: Ernst Rose (pixelio.de)

Mittwoch, 23. Januar 2008

2 Jahre Vallis Blog

Vor fast 38 Jahren erschien ein Gedicht von mir in der Poetensprechstunde der "Jungen Welt". Natürlich lief der Oberschüler Valli stolz geschwellt wie ein Spanier durch die Schule. Meine Deutschlehrerin, Frau Herrmann, sagte damals: " Lieber Frank, das ist ja ganz schön, aber deine wahre Begabung liegt in der Prosa. Aber ich habe da noch Hoffnung: Fontane hat erst mit 60 Jahren sein erstes Buch geschrieben!" Fast immer haben sich meine Lehrer in mir geirrt. So auch Frau Herrmann, als sie mir in der 11. Klasse eine "1" in Betragen gab. Und natürlich wird es auch für ein Buch nicht reichen. Aber etwas von der literarischen Begeisterung blieb letztendlich doch hängen: Genau heute vor zwei Jahren schrieb ich den ersten Post für diesen Blog. Es ist, als wäre es gerade gestern gewesen. Und wie schnell dieses Ding hier "entgleist" ist- von einem rein familiären Tagebuch zu einer hochpolitischen Kiste, so politisch, dass schon mal mein Rechtsbeistand mildernd in die Schreibe eingreifen musste. Was mich zu den Stilmitteln bringt: Natürlich ist dieser Blog polemisch, das soll er bewußt sein. Die größten Polemiker in der deutschen Politik beschimpfen immer andere als "polemisch" (siehe Lügen-Koch). Natürlich ist dieser Blog auch ironisch, manchmal zynisch (wenn alles andere zur Beruhigung der Magenschleimhaut versagt hat) und natürlich wird hier überspitzt, dass die Bleistiftanspitzmaschine heißläuft. Das ist Absicht! Alleine die Fragen "Was wäre wenn?" oder "Wem nützt es?" oder das Zuendedenken eines abstrusen Politiker-Ausspruches bereiten viel Vergnügen und erweitern manchmal ziemlich den Horizont oder lassen einen tief in die oftmals sehr, sehr eigenartige Gedankenwelt der deutschen Schreibtischtäter sehen...
Womit wir beim Zweck dieses Blogs wären: Der ist fast ausschließlich egoistischer Natur, denn
für mich persönlich dient dieser Blog vor allem zur Beruhigung der Nerven über den täglichen Wahnsinn der deutschen Politik. Dabei ist es unerheblich, ob es um die Provinz-Schmiere oder um das ganz große Zwergen-Theater mit Merkel und Co. geht. Alle diese selbsternannten Eliten liefern Aufreger genug. Der Blog bietet mir auch eigene Anregungen zum Denken - man glaubt nicht, was sich für Einsichten einstellen, wenn man versucht, ein paar klitzekleine Gedanken aufzuschreiben, wenn man gezwungen ist , sich dabei kurz und prägnant auszudrücken. Und last but not least sammeln sich hier auch ein paar Gleichgesinnte und tauschen sich aus, nicht immer nur über die Kommentarfunktion. Oft werde ich auch angerufen oder finde einen Link bei einem im Geiste Gleichgesinnten - sogar in NRW. Das ist schön und muss sich weiter entwickeln.

Das mit Fontane und mir wird wohl nichts mehr werden, aber vielleicht haben wir alle auch hier an dieser Stelle etwas Spaß zusammen und verlassen dann diese Internet-Seite jedes Mal ein klein wenig klüger. Also: Alles Gute, bis morgen...

Foto: Tobias Zeller (pixelio.de)

Dienstag, 22. Januar 2008

Armut tut Not

Eine meiner berüchtigten Thesen zur Kommunalpolitik lautet, dass es den öffentlichen Haushalten viel zu gut geht! Ja, wirklich, die Huberts und Co. unserer kleinen Welt haben noch viel zu viel Geld! Und wenn sie Geld haben - auch Subventionen, die wir ja letztlich auch von unseren Steuern bezahlen müssen - fangen sie Unsinn damit an. Da werden unnütze Radwege durch die entfernteste Prärie gebaut, Autorennbahnen am Arsch der Welt subventioniert, Anliegerstraßen auf Tempo 50 ausgebaut oder tolle Feste veranstaltet - um nur Einiges von diesem Blödsinn zu nennen. Und da ja Steuergelder quasi jeden Tag frisch hereinkommen und bei längerer Lagerung schlecht werden, muss die Kohle auch schnell wieder weg. Was plötzlich passieren kann, wenn es einem Landkreis so richtig dreckig geht, kann man hier nachlesen. Und siehe da, es geht besser, man nimmt Geld ein, für den Bürger wird es endlich einmal billiger und sogar die Angestellten verdienen wieder etwas ! Wie wäre es, wenn man mal die Steuern generell um 50% kürzt und dann daraufhin in den Verwaltungen endlich mal nachgedacht würde ? Es geht leider nicht umgekehrt...

Foto: Gabi Schoenemann (pixelio.de)

Peter und Mordio

Das Peter-Prinzip wurde von Laurence J. Peter und Raymond Hull in ihrem Buch The Peter Principle (1969) formuliert: „In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.“ Es bringt zum Ausdruck, dass jemand, der auf seinem Arbeitsplatz fähig ist, solange befördert wird, bis er eine Position erreicht, für die er inkompetent ist; dort bleibt er dann. „Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben.“ Das heißt, dass nach einer gewissen Zeit jede Stelle in einem Unternehmen, aber auch in Behörden und anderen hierarchischen Institutionen mit einem Mitarbeiter besetzt ist, der für diese Stelle inkompetent ist. „Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgaben zu erfüllen.“ Peter begründet seine Überlegungen mit dem üblichen Beförderungsmechanismus in den Unternehmen und Institutionen.

Denken wir uns jetzt mal ein Ministerium, z.B. das Bundesgesundheitsministerium. Das Peter-Prinzip erklärt eigentlich alles. Allerdings sollten wir keine Angst haben und bloß nicht Zeter und Mordio schreien: Solange noch jemand da ist, den man mit Beiträgen und Gebühren schröpfen kann, wird das System nicht kollabieren. Zur Zeit feilt unsere Ullala - die mit dem Aachener Dialekt - ja mal wieder an der Pflege herum. Was mich Schreckliches fürchten lässt...

Samstag, 19. Januar 2008

Hat sich inzwischen etwas verändert?


"Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens."

...ob das Kapital nun ganz genau Nokia oder BenQ oder Siemens oder Daimler oder VW oder oder oder heißt.

Das Zitat ist eine Fußnote von Marx im "Kapital", stammt allerdings ursprünglich von
Thomas Dunning, einem englischen Schuhmacher und Gewerkschaftler, der um 1840 die Proteste seiner Handwerkskollegen gegen die Einführung von industriellen Fertigungsmethoden in der Branche im Nordwesten Englands organisierte.


Foto: S. Hofschlaeger (pixelio.de)

Globalisierung jetzt auch in NRW?

Mit dem unverhofften Wegfall des kommunistischen System wurde der Kapitalist so richtig frech und erfand die Globalisierung. In dieser neuen Produktionsweise jagt das Kapital innerhalb von Sekundenbruchteilen um den Erdball. Die Finanzmärkte sind "frei" allein ihren eigenen Zwängen zu folgen - die Nationalstaaten greifen in Kapitaltransfers nicht mehr regulierend ein. Binnen kurzer Zeit können Produktionsstandorte dorthin verlagert werden, wo die Verwertungsbedingungen am günstigsten sind , d.h. wo die Löhne am niedrigsten, Arbeitsverhältnisse am wenigsten gesichert sind und Umweltschutz keine Rolle spielt. Die Nationalstaaten oder Institutionen wie die EU konkurrieren darum, dem Kapital die besten Bedingungen zu bieten und dies wird als einzige Alternative, als einziger Weg, ein befriedigendes Einkommen für (fast) alle zu sichern, proklamiert. Sozialleistungen werden immer weiter eingeschränkt und eventuelle Gegenwehr mit Verweis auf leere Kassen erstickt.

Nokia macht nun in Deutschland die Lichter seiner Handyproduktion aus. Die Globalisierung ist tatsächlich auch in Nordrhein-Westfalen angekommen. Der Ministerpräsident, der zu einer Partei gehört, die uns seit 18 Jahren die Chancen der Globalisierung predigt, wird von der Konzernleitung nicht zu einem Gespräch empfangen. Politiker wie Seehofer oder Beck, denen zur Deindustrialisierung Ostdeutschland ab 1993, dem vorher durch die Treuhand sanktionierten Subventionsbetrug durch deutsche und internationale Konzerne oder gar zu den Massenentlassungen kein Wort einfiel, wollen jetzt wie kleine Kinder , aber immerhin wahlwirksam ihre Nokia-Handys zertrümmern. Ist ihnen schon aufgefallen, dass Siemens bereits 2005 seine Handy-Sparte an die südkoreanische Frima BenQ verscherbelte, der Freistaat Bayern die Arbeitsplätze ordentlich subventioniert hatte und BenQ fast genau ein Jahr später den Laden dicht machte, wobei 3000 Mitarbeiter auf der Strecke blieben? Und womit wollen die kleinen Jungs nun telefonieren, Herr S. vielleicht gar seine Freundin anrufen? Fragen über Fragen und keine Antworten. Dafür aber die Sicherheit, dass wir es mit diesen Kindsköpfen nie schaffen werden...

Foto: Gabi Schoenemann (pixelio.de)

Freitag, 18. Januar 2008

Per Anhalter durch den Barnim

Douglas Adams beginnt sein Buch "Per Anhalter durch die Galaxis" an einem eigenartigen Morgen im Leben seines Helden Arthur Dent. Eigenartig deshalb, weil beim Frühstück plötzlich Teller und Besteck zu vibrieren beginnen. Ursache sind einige Baumaschinen vor seinem kleinen Häuschen, das da so mutterseelenallein in der englischen Landschaft steht. Wie sich herausstellt, ist das Haus einer Umgehungsstraße im Weg, man kommt links oder rechts nicht vorbei, weil da Viehweiden sind, das Haus soll abgerissen werden. Die Bauarbeiter wundern sich höchstlich über Dents Protest. Die Planungsunterlagen haben ja schließlich ein halbes Jahr im nächsten Rathaus ausgelegen. Dent hätte ja seine Einsprüche anmelden können! Zwei Minuten später entkommt der Held der Zerstörung der Erde durch die Vogonische Bauflotte nur, weil ihn sein Freund Ford Prefect rechtzeitig rettet. Die Erde ist, ebenso wie Arthurs Haus auf der Erde, einem Straßenneubau im Weg – die Erde allerdings einer intergalaktischen Hyperraum- Expressroute. Und - wie man dann auf einem der Vogonen-Raumkreuzer erfahren kann- lagen die Planungsunterlagen für diese Schnellstraße ja schließlich ein halbes Jahr auf dem Planeten Proxima Centauri oder so aus. Die Erdlinge hätten doch einfach Widerspruch einlegen können...
Kommt Ihnen das bekannt vor? Ja, richtig: So läuft es auch im Barnim. So läuft es wahrscheinlich überall in dieser fantastischen Welt Bundesrepublik Deutschland. Man legt irgendwo die Planungsunterlagen (in der Regel 96 Aktenkisten z. B für einen läppischen Großflughafen oder eine hochgesunde Sondermüllverbrennungsanlage) aus, z. B. in einem zugigen Foyer, im Keller oder auf der gesperrten Damentoilette. In der Zeitung wird die Sache auch nicht großartig aufgemacht, als Journalist muss man schließlich an die eigene Zukunft denken. Und dann kommen nur 12 Mann und sehen sich das Zeug an. Welch Wunder ! Unmündig diese Menschen hier im Barnim! Aber es geht auch noch besser: Das sogenannte Barnim-Echo der "Märkischen Oderzeitung" brachte in seiner Ausgabe für Eberswalde - die Bernauer muss man ja damit nicht unnütz belasten- gestern folgenden Leserbrief:

"Appelle bringen nicht weiter

Landesumweltamt als Behörde durchaus verzichtbar

Zu Landesumweltamt der Wirtschaft angliedern" und Tonnenweise Blei durch Steil-Anlage", Barnim-Echo vom 18. Dezember und 3. Ja­nuar:

Inzwischen dürften alle Optimisten, die geglaubt, wenigstens aber gehofft hatten, die Sondermüllverbrennung in Eberswalde verhindern zu können, gemerkt haben, dass mehr als
14 000 Unterschriften keine Bedeutung haben und dass das sogenannte Genehmigungsverfahren einschlie
ßlich Anhörung nur eine scheindemokratische Schauveranstaltung des Landesumweltamtes war. Wer die Arbeitsweise" dieses Amtes kennt - ich erinnere nur an solche Beispiele wie die Vorgänge in der GEAB in Bernau oder die Kreisstraße K 6005 -Allee Rüdnitz-Danewitz - der geht noch einen Schritt weiter als Herr Grätsch und macht den Vorschlag, diese Behörde ganz einzusparen.

Die gleichen Fehlentscheidungen und Fehlleistungen hätten wir auch von der kreislichen Naturschutzbehörde haben können. Die ist schon der Wirtschaft, konkret dem Dezernenten für Wirtschaft, Träger der Auszeichnung goldene Kettensäge, unterstellt, was den Stellenwert des Naturschutzes und des Umweltschutzes im Barnim einmal mehr deutlich unterstreicht. Um zu verstehen, warum sich die GLG (die städtische Krankenhausgesellschaft von Eberswalde -fv) nicht engagiert gegen die Steil-Anlage positioniert, braucht man eine gehörige Portion Zynismus, der mir wie Herrn Grätsch fehlt, und die Erkenntnis, dass eine Gesundheitseinrichtung davon lebt, dass es immer genügend Kranke gibt.

Wem das nicht gefällt, wer meint, das geht so nicht weiter, der darf den politischen Kampf nicht scheuen. Appelle und Petitionen bringen nichts und keine der selbsternannten so genannten Volksparteien will und wird hier etwas ändern.

JOHANNES MADEJA
Schorfheide / Ortsteil Finowfurt"


Arthur Dent hatte letztendlich Glück. Die Erde war zwar von den Vogonen ins Nirvana befördert worden, aber er findet auf einem abgelegenen Planeten den Bautrupp, der fleißig an einem fast fertigen Backup unsere guten alten Erde arbeitet. Dieses Glück werden wir nicht haben. Die Frage ist, was uns denn noch gegen unsere Vogonen helfen soll? Was ist politischer Kampf außer Reden schwingen und appellieren. Der Landrat sitzt dem tumben Volk vor der Nase und ist nicht abwählbar . Gleiches gilt für Herr B., den mächtigen und doppelt unfähigen Wirtschaftsdezernenten. Und das wissen die Beiden auch! Also, was dann? Mir fällt zwar auf Anhieb etwas ein, aber das ist verboten...

P.S. Auch die von Herrn Madeja angeführten Artikel sind im Barnim - Echo, Ausgabe Bernau nicht erschienen. Wen wundert überhaupt noch etwas?

Danke an Dr. Andreas Steiner, der mir den Leserbrief freundlicherweise zur Verfügung stellte.


Grafik: mg (pixelio.de)

Donnerstag, 17. Januar 2008

Zum Frühstück


Das Brot

Er saß beim Frühstück äußerst grämlich,
Da sprach ein Krümchen Brot vernehmlich:
"Aha, so ist es mit dem Orden
Für diesmal wieder nichts geworden.
Ja, Freund, wer seinen Blick erweitert
Und schaut nach hinten und nach vorn,
Der preist den Kummer, der ihn läutert.
Ich selber war ein Weizenkorn.
Mit vielen, die mir anverwandt,
lag ich im lauen Ackerland.
Bedrückt von einem Erdenkloß,
macht' ich mich mutig strebend los.
Gleich kam ein alter Has gehupft
und hat mich an der Nas gezupft,
und als es Winter ward, verfror,
was peinlich ist, mein linkes Ohr,
und als ich reif mit meiner Sippe,
o weh, da hat mit seiner Hippe
der Hans uns rundweg abgesäbelt
und zum Ersticken festgeknebelt
und auf die Tenne fortgeschafft,
wo ihrer vier mit voller Kraft
im regelrechten Flegeltakte
uns klopften, daß die Schwarte knackte!
Ein Esel trug uns in die Mühle.
Ich sage dir, das sind Gefühle,
wenn man, zerrieben und gedrillt
zum allerfeinsten Staubgebild',
sich kaum besinnt und fast vergißt,
ob Sonntag oder Montag ist.
Und schließlich schob der Bäckermeister,
nachdem wir erst als zäher Kleister
in seinem Troge baß gehudelt,
vermengt, geknebelt und vernudelt,
uns in des Ofens höchste Glut.
Jetzt sind wir Brot. Ist das nicht gut?
Frischauf, du hast genug, mein Lieber,
greif zu und schneide nicht zu knapp
und streiche tüchtig Butter drüber
und gib den andern auch was ab!

Wilhelm Busch



Wenn man's so bedenkt und den eigenen Blick erweitert: Recht hat er, der Willi...


Foto: Martina Valerius (pixelio.de)


Mittwoch, 16. Januar 2008

Intelligenz

Neulich habe ich den Fehler gemacht, auf einem Blogger-Forum mitzudiskutieren. Es ging um das famose Senioren- Straflager der Frau K. in Zepernick. Den Sachverhalt kann man hier nachlesen: (http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/category/Bernau/id/215078)
Jedenfalls war mir beim Lesen der Fakten, die zum Entzug der Betrieberlaubnis des Heimes durch die Heimaufsicht geführt hatten, richtig schlecht geworden und ich m u s s t e mich einfach beteiligen. Das erwies sich als ein Fehler, denn ich war -natürlich- vollkommen im Unrecht und musste mich letztendlich auch noch persönlich beschimpfen lassen. Nachdem sich die anonymen Meinungsterroristen so richtig an mir ausgetobt hatten, beendete ich meine Meinungsäußerungen mit dem freundlichen Wunsch, dass Frau K. und ihre Anhänger doch eines Tages in einem vergleichbar üblen Heim leben sollten. Anschließend habe ich für mich beschlossen, in Zukunft lieber mit meinem Computer Canasta zu spielen. Denn wie sagt schon der Volksmund:

Künstliche Intelligenz ist besser als natürliche Dummheit.

In diesem Sinne denke ich, dass Demokratie eigentlich nur sinnvoll ist, wenn man den Gegner sehen kann - und ihn gegebenenfalls in echter demokratischer Manier auf das dumme Maul boxen kann...

Foto: S. Hofschlaeger (pixelio.de)

Dienstag, 15. Januar 2008

Diese Stuten!



Jeannine, M.s Reitlehrerin, feiert am Sonntag den 25. Geburtstag ihres ältesten Pferdes, der Stute Vroni. Natürlich laufen auch bei uns die Vorbereitungen für die Feier auf Hochtouren. So kamen wir auf die Idee, dem Pferd einen leckeren Kuchen zu backen. Das Rezept ist kein Problem, es gibt ja das Internet. Am lustigsten sind allerdings die Chatforen, wo sich Reiter(innen?) mit Nicknamen wie z.B. "Kampfpony" und andere über die Vorlieben ihrer Kampfponys austauschen. Einen Superspruch habe ich auch gefunden und der führt mich wieder einmal zu der Erkenntnis, dass es den armen Viechern auch nicht anders geht als uns Menschen:

Einen Wallach musst Du fragen.
Einen Hengst musst Du bitten.
Mit einer Stute aber musst Du diskutieren.

M. reitet jetzt seit etwa drei Jahren. Sie hat mir bestätigt, dass es genauso ist. Kommt uns doch irgendwie bekannt vor, Jungs ! Oder?

Foto: Vroni ( von Jeannine Schubert)


Kröten im Höhenflug

Wenn einer, der mit Mühe kaum
gekrochen ist auf einen Baum,
Schon meint, dass er ein Vogel wär',
So irrt sich der.

meinte schon Wilhelm Busch zu Polit-Kröten, ähh - Verzeihung, ich meinte Größen- wie Roland K. aus Hessen, denn wie immer ist das große Froschmaul dieses Herrn und sein Geschrei nach Nulltoleranz gegen kriminelle Ausländer und Knast schon für Kleinkinder durch "Null"- Leistung dieses kleinen Lügenmauls legitimiert. Von den Taten des Herrn K. liest man hier: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages-Jugendgewalt;art693,2454090

Und mal ehrlich: Hat jemand in den letzten Jahren irgend etwas Positives, Ehrliches, Bedeutendes oder gar Richtungsweisendes aus der hessischen Politik gehört ? Wo liegt Hessen überhaupt ?

Das Gedicht ist von Wilhelm Busch aus "Hernach - Der fliegende Frosch" (1908)

Am 9. Januar 2008 jährte sich der Todestag Wilhelm Buschs zum 100ten Mal. Das abgebildete Portät von Wilhelm Busch malte Franz von Lenbach (1835 - 1904) um das Jahr 1875. Es hängt in der Eremitage in St. Petersburg, Russland.(Copyright: Public domain)

Montag, 14. Januar 2008

Mut


" Nichts ist rarer als innerliche Freiheit den Erscheinungen des Lebens und der Kunst gegenüber und der Mut, eine selbständige Empfindung auszusprechen."

Theodor Fontane


Und Mut tut not.


Foto: Denkmal von T. Fontane in Neuruppin/ livis (pixelio.de)

Sonntag, 13. Januar 2008

Die Kunst ist das Brot...


... das Salz in der Suppe und ein Lebensgefühl. Godiva gab heute den ersten Neujahrsempfang in ihrem Weesower Atelier querformat (http://www.atelier-querformat.de) und alle, alle kamen. Wir feierten mit Brot, Salz, Suppe, vielen anderen Köstlichkeiten, netten Menschen und natürlich mit Kunst. Das Atelier querformat wurde im Mai 2003 eröffnet und damit ein besonderer Raum für künstlerische Begegnungen geschaffen. Wir hatten großen Spaß mit den Videos von Godiva von Freienthal und ihrem Partner Michael H. Rohde. Nebenbei wurde geschmaust, die Zeichnungen und Installationen besichtigt und natürlich über Gott und die Welt geredet. Und die beiläufig geäußerte Frage, ob wir uns jetzt jede Woche oder nur alle 14 Tage treffen wollen, war letztendlich dann gar nicht ironisch gemeint...

Foto: Frau von Freienthal (2. von rechts) in ihrem atelier querformat, © fv 2008

Wieder eine Hoffnung los



Kurz keimte gestern beim Betrachten der Bilder in den Nachrichtensendungen Hoffnung auf bei etwa 85 % der zivilisierten Menschheit- also nicht in den USA: Als der Emir von Bahrein dem allseits beliebten Schorchdabblju B. ein Schwert überreichte und dieser anfing, damit wie wahnsinnig herum zu fuchteln, hatte wohl fast jeder gehofft, dass sich der Strolch mit dem Knief wenigstens die Eier, wenn nicht noch mehr abschneidet. Hat nicht geklappt, er war wohl diesmal nicht so besoffen wie sonst...


Grafik: Alexander Kiss/pixelio.de

Samstag, 12. Januar 2008

Die Wahrheit über Erich Honecker

Arafat ist gestorben und steht vor der Himmelstür. Wie immer,
ist er natürlich schwer bewaffnet und trägt eine MP und eine Pistole. Arafat klopft an der Tür, Petrus öffnet.
Arafat: "Ja, hallo, ich möchte hier rein!"
Petrus: "Ne, geht nicht! Denn bewaffnet kommt hier schon gar keiner rein!"

Arafat riskiert einen Blick durch die Himmelstür und sieht einen großen, bärtigen Mann auf einem hohen Stuhl sitzen, der ein großes Gewehr in der Hand hält."

Arafat: "Aber Petrus, selbst der liebe Gott hat doch 'nen Gewehr, warum darf ich das nicht!"
Petrus: "Das ist 'ne Ausnahme. Und außerdem ist das gar nicht der liebe Gott. Das ist Karl Marx, der wartet auf Erich Honecker!!"

Jetzt kommt mir bitte bloß nicht mit der Frage, ob Honecker oder Arafat wirklich in den Himmel gehören oder Arafat den großen bärtigen Mann nicht eher für Allah hält. Der letzte Satz der Geschichte ist immerhin denkbar, egal wo Marx auf Ete wartet...



Die Abbildung zeigt die Unterschrift von Karl Marx.

Gedenktag für Demokratie

Der CDU-Fraktionschef im Brandenburger Landtag, Thomas Lunacek*, will einen neuen Gedenktag. Der 18. März solle künftig ein "Tag der parlamentarischen Demokratie" sein. Am 18. März 1990 hätten nach Jahrzehnten der Diktatur die ersten freien Wahlen in der DDR stattgefunden. Hintergrund ist, dass viele Schüler in Brandenburg die DDR idealisieren würden. Das besagt eine Studie des Forschungsverbunds SED-Staat an der Freien Universität Berlin (FU). Nach der Studie neigen Schüler dazu, die DDR auf ihre sozialen Aspekte zu reduzieren und den Diktaturcharakter auszublenden. Bei der Einordnung der beiden deutschen Staaten steht zwar eine Mehrheit hinter dem freiheitlich-demokratischen System der Bundesrepublik, doch ziehen 40 Prozent das der DDR vor oder halten beide Systeme für gleichwertig.

Mmh. Gedenktag. Klingt einerseits, als wäre die Demokratie schon tot. Sollen wir an diesem Tag alle nach der Grabstelle suchen ? Wer hat sie umgebracht und dann verscharrt ? Und wo? Andererseits: Warum ausgerechnet der 18. März? Mir wäre zunächst die leider unvollendete Revolution von 1848 mit ihren Toten vor allem auf Seiten der Revolutionäre eingefallen. An deren Unentschlossenheit und den ihnen damals fehlenden Guillotinen kranken wir heute noch. Aber natürlich geht es um die ersten nach westlichem Muster getürkten Wahlen in der DDR im März 1990. Die westdeutschen "Volks"-Parteien fielen schon Monate vorher mit einem nie gesehenen Aufwand und vor allem Terabytes an Versprechungen über das ostdeutsche Wahlvolk her. Die meisten Eingeborenen glaubten wohl den Mist, der ihnen im Namen der Freiheit vorgelogen wurde. Nach dem Muster "Eine Tafel Westschokolade - eine Stimme" wurde aber auch allen Alles versprochen. M.s Arbeitskollege H. , 40 Jahre lang eine artige, unterwürfige Blockflöte, tauchte plötzlich als strammer CDUler an der Uni auf und versuchte, seine Kolleginnen mit Eingeborenen-Tand wie Handspiegel, Nähzeug und ähnlichem Tinneff **als Wähler zu ködern.
Berühmt wurde vor allem Kohls Satz vom Frühjahr 1990: "Keinem wird es schlechter gehen, aber vielen besser." Heute diskutieren wir deshalb über Riester-Rente und Hartz 4 im Alter und unsere Rentner bekommen immer noch nur 81 % der Westrente! Von den Löhnen und Gehältern ganz zu schweigen. Die Erfahrungen von Millionen Ostdeutschen nach der Wende scheinen klar und deutlich zu zeigen, dass in dieser inzwischen weltweit praktizierten Art von Marktwirtschaft keine Zukunftsperspektive für das einfache Volk zu erkennen ist. Nicht mehr und nicht weniger. Dem wird man auch mit vermehrter Gehirnwäsche bei den Jugendlichen und weiteren verlogenen Gedenktagen nicht beikommen können. Eigene Erfahrungen wiegen nunmal schwerer. Und - jetzt mal im Ernst: Was soll diese Studie, was soll diese mit Steuergeldern alimentierte Forschungsgruppe an der FU? Man will doch ganz offensichtlich wieder einmal dem dummen Volk nur eines suggerieren: Dass es nämlich zur heutigen Gesellschaftsordnung keine Alternative gibt. Aber auch diesen Unsinn haben wir schon mal in einem früheren Leben gehört...

*
Thomas Lunacek (* 14. September 1964 in Berlin) flüchtete im April 1989 in den Westen und trat dort sofort der CDU bei. Seit Oktober 1994 ist er Mitglied des Landtages Brandenburg. Bei den Landtagswahlen 1999 erhielt Lunacek als Direktkandidat im Wahlkreis 13 - Barnim I 25,3 % Erststimmen und 24,8 % Zweitstimmen bei einer Wahlbeteiligung von 52,6 %. Im Jahr 2004 entfielen auf ihn dürfige 17,5 % der Erststimmen und 15,4 % der Zweitstimmen bei einer nochmals gesunkenen Wahlbeteiligung von 50,3%. Lunacek zog deshalb jeweils über die Landesliste der CDU Brandenburg in das Parlament. Seine Rente scheint jedenfalls gesichert- auch wenn er weiterhin nicht durch übermäßig helle Gedankenblitze auffällt.
**Tinneff: "Tand", "Schund", "nutzlose Ware"; kam im 19.Jh. aus dem hebr. "tinnuf" (jidd. "tinnef") = "Kot", "Schmutz"

Quellen der Daten zu Lunacek: Wikipedia und Veröffentlichungen des Landeswahleiters Brandenburg
Foto: KFM(pixelio.de)

Freitag, 11. Januar 2008

Weiterentwicklungen

Die allgemeine Entropielehre besagt, dass alle Teilchen des Universums bestrebt sind, sich im größtmöglichen Chaos anzuordnen. Die Präzisierung und logische Weiterentwicklung dieser Erkenntnis mündet letztendlich in Murphys Gesetz:

"Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch schiefgehen"

Die konkrete Anwendung von Murphys Gesetz wiederum führt unweigerlich zur Brandenburger Landespolitik (die von der Landesregierung geförderten industriellen oder kulturellen Vorhaben werden grundsätzlich und immer in den Sand gesetzt, die Umwelt damit nachhaltig geschädigt und Milliarden Steuergelder verbraten ) oder direkt in den Landkreis Barnim ( nur besonders dreckige, strahlende, emittierende, laute, unästhetische, gefährliche - kurz: alle sonst nirgendwo durchsetzbaren Investitionsvorhaben werden von der kommunalen Politik befürwortet, gefördert, finanziell unterstützt und damit die Umwelt nachhaltig verdreckt sowie Millionen an Steuergeldern verbraten). Her mit allen Giftmülldeponien, Krematorien, Bitumenkochern, Gesenkschmieden,Müllkippen, Abdeckereien, Müllverbrennungsanlagen, Großflughäfen und AKWs ! Wir stellen sie alle frohen Mutes in unsere Naturparks, Innenstädte und Naherholungsgebiete. Landebahnen für Großflughäfen ohne Nachtflugeinschränkung direkt durch meinen Vorgarten? Kein Problem, hier werden sie geholfen! Bäume ? Ham wa noch'n paar, keine Sorge, wird dran gearbeitet. Wir Brandenburger sind stolz auf unser tiefes murphpyologisches Verständnis der Welt, unser Wissen über das Leben an sich und den ganzen Rest. Wir wissen, wir sind die Vorreiter im großen Kosmos der Entropie, tragen mit unserem Leben hier zur Weiterentwicklung der Naturwissenschaften und der Philosophie bei und - unsere Vorturner sind die größtmöglichen Chaoten...

Foto: Kondensat und Wasserdampf am Kühlturm eines AKW (Kurt Michel, pixelio.de)


Donnerstag, 10. Januar 2008

Die CSU ist auch eine demokratische Partei ?

Die CSU müsste vom Verfassungsschutz erfunden werden - wenn es sie nicht schon gäbe. Und es ist offensichtlich kein Wunder, dass die andere vom Geheimdienst erfundene Partei - die NPD - in Bayern bei der letzten Bundestagswahl nur auf 1,8 % der Erststimmen kam. Die NPD wird in Bayern nämlich nicht gebraucht, man hat die CSU, die die braune Scheisse ein- und auffängt.

Der neue Gauleiter der CSU hat nun in Wildbad Kreuth neben vielem anderen reaktionärem Zeug auch gefordert, dass der Bundestrojaner umfassender eingesetzt werden muss. Vor allem natürlich wegen der vielen Kinderpornographen. Richtig, Beckstein ! Am besten bastelt ihr das Ding gleich in jedes Betriebssystem, es wird dann mit jedem neuen Computer verkauft und kann dann sofort aktiviert werden. Allerdings habt ihr noch nicht bemerkt, dass ihr die meisten dieser abartigen Strolche auf diese Art gar nicht kriegen könnt: Für Pfaffen und Politiker gilt nämlich eine Immunitätsklausel. Bei denen dürfen die Festplatten nicht durchsucht werden...


Foto: "Bundestrojaner" von Rolf van Melis (pixelio.de)

Mittwoch, 9. Januar 2008

Warnschuss-Arrest



Ich bin für den von Politikern der CDU geforderten Warnschuss-Arrest. Allerdings muss man die Anwendung auf zwei Personengruppen begrenzen:
  1. wild gewordene und hirnlose Kamerateam-oder Journalistenhorden, um z.B. Ereignisse wie im Nürnberger Zoo zu verhindern (http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Nuernberger-Zoo;art1117,2452330) oder
  2. etwas beschränkte. aber ständig lügende Provinz-Politiker irgendwelcher "Volks"-Parteien, die meinen, sich für einen Wahlkampfgewinn im Politfundus der NPD bedienen zu müssen. (http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Jugendstrafrecht;art122,2452056)
Sperrt sie einfach mal 'ne Weile weg. Ein geregelter Tagesablauf, harte Arbeit, etwas Sport und soziale Zuwendung eines motivierten Betreuers können auch bei derart gestörten Persönlichkeiten wahre Wunder wirken. Aber vor allem: Lasst niemals zu, dass sie Rückfalltäter werden können...

Foto: "Habe ich was falsch gemacht?" von Cornerstone (pixelio.de)

Sonntag, 6. Januar 2008

Hälsingar från Sverige!

Bei diesem Wetter (Dunkelheit, Eisregen, Blitzeis) denken M. und ich sehr oft an unseren Kanu-Urlaub in Schweden im vergangenen Jahr. Wie gut , dass ein weiteres Drittel unserer Paddel- Crew wahrscheinlich heute am Nachmittag zum Kaffee kommt! Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls gegeben, obwohl das Wetter dermaßen eklig ist, dass es nicht zu einer Fahrt auf der Autobahn einlädt. Jedenfalls haben wir keine Kosten und Mühe gescheut, sind extra nach Gustavfors in die dortige deutsche Bäckerei gefahren und haben eine Schwarzwälder Kirschtorte geholt. Die beiden Bäcker dort sind junge Männer aus Hamburg, die von Gustavfors aus das halbe Dalsland und das angrenzende Värmland mit deutschem Brot, Brötchen und Kuchen versorgen. Schwarzwälder Kirschtorte gibt es auf Bestellung. Man sollte wenigstens einen Tag vorher anrufen!

Gustavsfors selbst ist mit ca. 150 Einwohnern die nördlichste Gemeinde der Kommune Bengtsfors und liegt dicht am Dalsland-Kanal an der Grenze zwischen Dalsland und Värmland.
Durch die Gemeinde führt die Landstraße 172 sowie Dal Västra - Värmlands stillgelegte Bahnstrecke, auf der man im Sommer mit der Draisine fahren kann. Dann "wimmelt" es in Gustavsfors von Touristen. (Die beiden Bäckerburschen sagten etwas von 6000 Touristen pro Saison- das fanden wir nicht sehr viel bei diesen Weiten!) Wer nicht mit dem Boot oder Kanu anreist, gelangt per Auto oder mit der Draisine hierher. Die Bootstouristen kommen über die Seen Västra Silen und Lelången. Unser Traum ist eine mehrwöchige Kanutour vom Stora Le aus. Mal sehen.
Heute Nachmittag gibt es erstmal Schwarzwälder Kirschtorte und Erinnerungen.

Foto: Natürlich kommt die Schwarzwälder Kirschtorte heute aus M.s Konditorei. Der Weg nach Schweden war uns doch zu weit. Auch bei M. sollte man aber wenigstens einen Tag vorher anrufen und bestellen!

Samstag, 5. Januar 2008

Übrigens...

... der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag, Niederlande (IStGH) ist ein ständiges Gericht mit Gerichtsbarkeit über Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und das Verbrechen der Aggression.

Der Gerichtshof stellt eine unabhängige Internationale Organisation dar, deren Beziehungen zu den Vereinten Nationen über ein Kooperationsabkommen geregelt ist. Die Grundlage des IStGH ist das so genannte Rom-Statut. Der Gerichtshof kann nur über Individuen und nicht über Staaten zu Gericht sitzen. Ausführliche Definitionen der Tatbestände Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen sind in Artikel 6 und folgende im Statut aufgeführt. Zur Rechenschaft gezogen werden kann ein Täter grundsätzlich nur dann, wenn er einem Staat angehört, der das Statut ratifiziert hat oder wenn die Verbrechen auf dem Territorium eines solchen Vertragsstaates begangen wurden. Im Gegensatz zu den anderen Internationalen Strafgerichtshöfen ist dieser Gerichtshof nicht durch einen Beschluss des Sicherheitsrats, sondern durch einen internationalen Vertrag ins Leben gerufen worden. Dies verleiht dem Gerichtshof eine besonders hohe Legitimität. Das Rom-Statut wurde am 17. Juli 1998 mit 120 Ja-Stimmen gegen sieben Nein-Stimmen bei 21 Enthaltungen von der UN- Bevollmächtigtenkonferenz in Rom angenommen. Das Rom-Statut ist am 1. Juli 2002 in Kraft getreten und wurde inzwischen von 100 Staaten ratifiziert.

Neben einer Auflistung der fast vollständig vertretenen, von US-Präsident Bush so bezeichneten "Schurkenstaaten" , nämlich Nordkorea, Iran, Kuba und Syrien haben folgende Staaten das Rom-Statut nicht ratifiziert und erkennen den Internationalen Gerichtshof und seine Ziele damit nicht an: Volksrepublik China, Indien, Irak, Israel, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien , Türkei, einige afrikanische Staaten mit besonders blutrünstigen Diktatoren und last but not least: die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Shame on you, Mr Bush!


Foto: "Hinter Schloß und Riegel" von D. Schmidt (pixelio.de)


Mittwoch, 2. Januar 2008

Ein einziger Wunsch für 2008






Bei der Lektüre eines meiner Weihnachtsgeschenkbücher (Robert Harris: The ghost) fand ich folgendes Zitat, dessen Inhalt ich so oder so ähnlich schon im vorigen Jahr am 20.September unter dem Titel "Glückliches Mittelalter " (http://vallisblog.blogspot.com/2007/09/glckliches-mittelalter-teil-ii.html)
gebracht habe. Natürlich formuliert Harris als Bestseller-Autor viel besser als ich und ich zitiere hier auch im Original, damit nichts von der schönen Erkenntnis verloren geht:


" There was a time... when princes taking their countries to war were supposed to risk their lives in battle - you know, lead by example. Now they travel around in bomb-proof cars with armed bodyguards and make fortunes three thousand miles away, while the rest of us are stuck with the consequences of their actions."

Ich wünsche mir also für dieses Jahr, dass wenigstens einige unserer wahrhaft großartigen Politiker oder ihrer Satrapen wenigstens einmal die Suppe auslöffeln, die sie uns ständig einbrocken. "Lead by example!" oder " Mehr Konsequenzen für Politiker!" heißt im Jahre 2008 die große Losung. Natürlich habe ich mir auch schon überlegt, wie so etwas aussehen könnte und da fiel mir so Einiges ein:
  • der Bundesinnenminister Wolfgang Mielke verfährt sich auf der Bundesdatenautobahn, wird irrtümlich im Vorratsdatenspeicher abgelegt, dort vergessen und keiner vermißt ihn;
  • der Innenminister von Brandenburg, Generalissimus Sta.., ähh, Schönbohm, wird sofort nach den Feiern zur Grenzöffnung im Osten im deutsch-polnischen Hinterland als Einzelkämpfer abgesetzt. Dort bekämpft er Menschenhändler, Diebe und Schmuggler - allein durch den Anblick seiner schrecklichen Augenbrauen gehen die kriminellen Delikte im grenznahen Raum um 246,7 % zurück.
  • Stasi-Pfarrer Gnauck begründet die Umbenennung der Gnauck-/Birthler-Behörde in Ministerium für Staatssicherheit und die Bestandssicherung dieser Behörde bis zum Jahr 2439 durch Eintrag in das Grundgesetz. Anschließend, etwas berauscht von dem großen Erfolg, besichtigt er den Hungerturm und das Henkerhaus Bernau, stellt dort fest, dass an den Hexenverbrennungen und Folterungen im Mittelalter nur die Stasi schuld sein kann und Brandenburger Lehrer sich aufgrund ihrer vormaligen SED-Mitgliedschaft weigern , diese historische Erkenntnis den Brandenburger Kindern nahe zu bringen. Seine Spur verliert sich in der Landesklinik Eberswalde.
  • Frau Merkel und ihr Außenminister, der Herr Steinfurz, werden auf der Zugspitze angebunden und atmen das viele Kohlendioxyd weg, dass sie mit ihrem ständigen und sinnlosen Hin-und Herfliegen rund um den Erdball erzeugt haben.
  • die ungefähr 400 hirn- oder rückgratlosen Bundestagsabgeordneten, die bei jedem Einsatz der Bundeswehr im Ausland " Ja!" und "Hurra!" schreien, kleiden sich auf eigene Kosten feldmarschmäßig ein, bewaffnen sich mit Kalaschnikows aus alten Beständen und melden sich freiwillig an die Front nach Kundus.
  • Bundesumweltminister Gabriel labert mal nicht die Umwelt voll, sondern läuft zum Polarmeer und schweißt dort medienwirksam - natürlich unter Anleitung- Stahlplattformen als Eisschollen-Ersatz für Eisbären zusammen. Als er eine der Plattformen an die Endnutzer übergeben will, meint er, sein Patenkind Knut zu erkennen. Bei seinen Worten "Knuti, was machst Du denn hggrhh..." wird ihm der Kopf abgebissen. Die deutschen Medien weigern sich, den dabei gedrehten Film auszustrahlen. Allerdings sind die Deutschen derart begeistert, dass sie Knut schon 2009 zu ihrem Bundespräsidenten wählen lassen wollen.
  • Die Bundes-Ullala hat zu Weihnachten ein Rechenbrett sowjetischer Bauart bekommen. Damit lernt sie rechnen, wird folgerichtig lange nicht mehr gesehen und als sie endlich 1 + 1 zusammenzählen kann, verpflichtet sie der Bundesrechnungshof, mal eben die Folgen ihrer letzten(?) Gesundheitreform zu berechnen. Daraufhin tritt sie zurück.
  • Condoleeza Rice will mit je 3 kg Semtex in den Tüten ihres Wonderbras den Iran in die Demokratie a la Reza Schah Pahlavi zurück bomben. Der Sprengstoff geht hoch, das Vorhaben geht wie fast jedes CIA-Komplott komplett schief.
  • US-amerikanischen Wissenschaftlern gelingt es, das Gehirn von Schorchdabbelju Bush auf Erbsengröße zu bringen - durch einfaches Aufblasen. Er erkennt voller Schrecken, was er auf dieser Erde angerichtet hat und nimmt sich endlich einen Strick.
Ein schönes und gesundes Jahr 2008 - mit etwas Phantasie kann wie man sieht alles nur besser werden.


Foto: Christopher Grigel (www.pixelio.de)

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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...