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Samstag, 31. Januar 2009

Meine Insel ist ein Mensch


Man braucht nur eine Insel
Allein im weiten Meer.
Man braucht nur einen Menschen,
den aber braucht man sehr.


Mascha Kaléko

Wie wahr, wie wahr...

Foto: Lolly85586 (www.pixelio.de)

Freitag, 30. Januar 2009

Große Dichter , einsame Denker, winzige Nachrichten

Ganz Deutschland befindet sich in der ersten Phase einer absoluten Euphorie: Der Tag der Maueröffnung jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal. Bis auf wenige westdeutsche Stammtische und etwa 9.000 Bonner Regierungsbeamte in der Berliner Verbannung sind alle glücklich oder besser gesagt: Es haben alle glücklich zu sein! Vor allem natürlich die Ossis, denn die wurden wahlweise von CDU/Kohl/Genscher/Papst Polen-Paul/dem Heiligen Geist/Reagan/Thatcher oder wem auch immer vom Joch des Kommunismus befreit und herrlichen Zeiten entgegen geführt. Leider ist ja inzwischen der offiziellen Geschichtsschreibung völlig entfallen, dass die Ostdeutschen ihre überforderte Führung unter Honecker (und später Krenz) selber davon gejagt haben.Dass nachher nichts wesentlich Besseres kam und dass wir hier inzwischen das Armenhaus Deutschlands bewohnen,ist zwar im Osten aus eigener böser Erfahrung weithin bekannt, wird aber von der offiziellen Politik nicht wahrgenommen oder bewusst totgeschwiegen. Auch folgende winzige dpa-Meldung wird wohl ganz schnell im Orkus der Medienwelt verschwinden:

"Günter Grass hat eine negative Bilanz von 20 Jahren deutscher Einheit gezogen. Es sei eine Einheit auf Pump gewesen, begleitet von einer historisch bisher beispiellosen Enteignung und von Bevormundung der ostdeutschen Bevölkerung, sagte der Literaturnobelpreisträger im dpa-Interview anlässlich des Erscheinens seines Tagebuchs von 1990 «Unterwegs von Deutschland nach Deutschland» am Donnerstag. Grass sieht starke Erosionsschäden der Demokratie. Notwendig sei jetzt deshalb eine umfassende Verfassungsreform."

Es hat richtig große Dichter schon immer ausgezeichnet, dass sie gesellschaftliche Prozesse feinfühlig aufnahmen und auch ehrlich beim Namen nannten.
Oh, wenn sie doch nur gehört würden...
.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Vor 37. Jahren...


...am 28.Januar 1972 beschlossen die Regierungschefs des Bundes und der Länder neue Richtlinien zum Beamtengesetz. Regierungschef war übrigens der auch heute noch von einigen Idealisten sehr verehrte, allweise Willy Brand. Hintergrund der "Grundsätze über die Mitgliedschaft von Beamten in extremistischen Organisationen" war das Erstarken einer neuen Linken im Gefolge der Studentenbewegung. Mit dem sogenannten Radikalenerlass sollte verhindert werden, dass diese neue Linke auch in den staatlichen Institutionen an Einfluss gewinnt. Der Radikalenerlass galt zwar auch für Rechtsextremisten, die Zahl der vom Radikalenerlass betroffenen Rechtsextremisten lag jedoch deutlich unter denen der Linksextremisten. Einen Vorläufer hatte es schon in den 50er-Jahren gegeben - den sogenannten Adenauer-Erlass.

"Die Einstellung in den öffentlichen Dienst setzt nach den genannten Bestimmungen voraus, daß der Bewerber die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintritt. Bestehen hieran begründete Zweifel, so rechtfertigen diese in der Regel eine Ablehnung."

Insgesamt 3,5 Millionen Regelanfragen an die Verfassungsschutzämter wurden durchgeführt. In 10.000 Fällen - andere Quellen sprechen von etwa 100.000 menschlichen Schicksalen -kam es wegen verfassungsfeindlicher Aktivitäten oder Zugehörigkeit zu einer verfassungsfeindlichen Organisation zu Nichteinstellungen von Bewerbern und damit zum Berufsverbot. In 130 Fällen fanden Entlassungen statt. Ein Grund, der Bewerber für den öffentlichen Dienst in den Verdacht der Verfassungsfeindlichkeit brachte, war längst nicht nur die Mitgliedschaft in einer kommunistischen Partei. Mit dem Begriff der Verfassungsfeindlichkeit wurde völlig willkürlich hantiert.Es reichte aus, in einer Organisation aktiv zu sein, in der auch Kommunisten mitarbeiteten. Dazu gehörte beispielsweise die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten , die Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner oder die Vereinigung demokratischer Juristen.Übrigens, der Radikalenerlass ist weiterhin gültig.Heute wendet man ihn nach wie vor gegen links an, begründet ihn aber überwiegend damit, dass man Neonazis den Zugang zum Staatsdienst verwehren will.

In die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls und die damit verbundene Verteufelung der DDR als Unrechtsstaat, Terrorregime und was weiß ich noch alles sollten mal langsam etwas Ordnung und Überblick einziehen. Dazu gehört auch, dass die 3,5 Millionen durch den Verfassungsschutz Bespitzelten ihre Akten einsehen können. Manche der Opfer des Radikalenerlasses sind bis heute nicht rehabilitiert. Oder inszeniert man diese ganze endlose DDR-Arie nur, um von sich und den vielen zerstörten Leben in der BRD abzulenken ? Davon, dass durch den mit dem Radikalenerlass erzeugten Anpassungsdruck für Bewerber im öffentlichen Dienst nur die angepasstesten und die, die bereit waren, sich einen vorauseilenden Gehorsam zuzulegen, übernommen wurden, wollen wir erst gar nicht reden. Denn daran krankt so manche Amtsstube in dieser
Republik wohl heute noch...


Grafik: Gerd Altmann (www.pixelio.de)

Dienstag, 27. Januar 2009

Don Quijote liest die Lokalpresse


Es war zu erwarten.Die Aufarbeitung schlägt über uns zusammen.Nein, nicht die Aufarbeitung nach der Ära Bush und der Frage, wie willfährig deutsche Politiker gegenüber diesem Verbrecher-Regime waren, ob es USA-Geheimgefängnisse in Deutschland gab oder gibt, die Vertuschungsversuche der deutschen Justiz oder der Rolle des SPD- Kanzlerkandidaten Steinmeier bei der Inhaftierung und bisher straflosen Folterung des Bremer Deutsch-Türken Kurnaz oder gar der Rolle des BND beim Angriffskrieg auf Baghdad.Es gäbe eine ganze Menge zu tun und vor allem öffentlich zu machen. Der Medienaufschrei müsste eigentlich gewaltig sein.
Aber nein, es geht ausschließlich um die DDR. Und wie nicht anders zu erwarten, will man natürlich zuerst den ehemaligen DDR-Bürgern beibringen, wie sie gelebt haben. Nämlich trübe und trist und ständig unterdrückt. In Erdhöhlen, sich jeden Tag um trockenes Brot prügelnd. Immer KGB und Stasi im Nacken. Natürlich hat man die "Alten" schon längst abgeschrieben, denn die können ja noch vergleichen und ab und zu mal "Halt" sagen. Es geht vor allem um die Köpfe der Kinder und Enkel, damit wenigstens die jungen Leute so blöd bleiben wie die Gören in Bayern, die ja bekanntlich das "allermeiste" Wissen über die ehemalige DDR besitzen.

Ich wiederhole mich nur ungern und ich habe mich hier an dieser Stelle schon so oft wiederholt, aber ich werde es immer wieder sagen (jedenfalls so lange, bis man mir das Internet sperrt): Die Klischees über das Leben in der DDR müssen einfach wahr sein, weil sie ständig wiederholt werden. So flimmern dann fast täglich Machwerke wie "Die Frau vom Checkpoint Charly" oder Erlebnisberichte aus allen möglichen DDR-Höllen über den Bildschirm oder füllen die Schlagzeilen und jeder Revolverjournalist bringt noch 'ne Gruselstory mehr. Von Dagmar Enkelmann bis Angela Merkel: Wir arbeiten auf. Wird sich schon irgendwie auszahlen. Da hilft es auch nichts, dass der meiste Unsinn irgendwann widerlegt wird - wie die Horrorgeschichte der sogenannten Frau vom Checkpoint Charly- oder vieles nur aus dem Gesamtzusammenhang der Rolle beider besetzter deutscher Staaten im Kalten Krieg zu erklären ist.

Zwar habe ich unserem Lokalzeitungsfürsten am Wochenende mitgeteilt, dass mich neben der miserablen Rechtschreibung und Grammatik an seinem Schmierblatt vor allem die ewige, einseitige DDR-Aufarbeitung stört, aber das wird nichts nützen.Der Mann hat seine Direktiven und selber Denken tut bekanntlich weh. Zensur gibt es ja nicht, aber man könnte anecken. Folgerichtig fordert die "Märkische Oderzeitung" heute ihre Leser auf, eigene Horrorgeschichten über die DDR einzuschicken. Ich könnte dem Herrn Chefredakteur der "MOZ" so einiges mitteilen, aber meine Horrorgeschichten von Deindustrialisierung des Ostens, von der Entlassung Hunderttausender Arbeiter,Wissenschaftler und Ingenieure, der sinnlosen Verschleuderung und Zerstörung von Volksvermögen, dem Verlust der Menschenwürde durch Arbeitslosigkeit,auf dem Arbeitsamt,durch Mobbing und Manager, bei Hartz IV, über Kriegseinsätze mit toten afghanischen Frauen, Kindern oder deutschen Bundeswehrsoldaten, Geheimdienstmauscheleien, einer wesentlich raffinierteren Stasi reloaded, einem durchgeknallten und vorbestraften Innenminister Mielke 2.0 und über den Terror der wieder einmal gleichgeschalteten Medien sind viel aktueller und fangen erst nach 1989 an. Es gäbe selbst für ein Provinzblatt so viel zu tun...

Grafik: Deutschlandpuzzle (Gerd Altmann, www.pixelio.de)

Sonntag, 25. Januar 2009

Heute mal mit Klatsch


Die "Bild am Sonntag" (Motto: Sage mir Deine Meinung und ich sage Dir, dass "Bild" für Dich denkt !) ist ja -da wir gerade über Aufklärung sprachen - das genaue Gegenteil. Nämlich von Aufklärung, man vergleiche dazu die Kantsche Definition.Trotzdem sorgt sie heute bei mir gleich für drei AHA-Erlebnisse: Da deckt "Bild" gnadenlos auf, dass unser aller Borisl - ja,das ist der, der es mit seinen Nüttchen kurz vor dem Erguss immer gerade noch in die Besenkammer schafft - tatsächlich im Aufsichtsrat von Bayern München sitzt. Das stützt meine schon vielfach geäußerte These, dass man es in diesem Staat nur durch außerordentliche Dummheit zu etwas bringen kann.
Zweitens - und auch diese Nachricht beweist die oben geäußerte Meinung - stellt "Bild" allen Ernstes fest, dass Daniel Kübelböck ein Künstler ist. Kübelböck, das ist der Gewinner des satirischen RTL-Spiels "Deutschland- sucht-den-Gurkenlaster- Umfahrer" (DSDGU). Kübl hält sich auch -laut "Bild" - für einen Künstler. Dazu fällt mir einfach nichts mehr ein, was nicht schon mal gesagt worden wäre.Außer vielleicht doch etwas Bewunderung für die Penetranz dieses Menschen.
Und drittens wird in einem zweiseitigen Interview mit FDP-Chef Guido Westerwelle endlich aufgedeckt, dass nach den Bundestagswahlen vielleicht ein Schwuler Bundesaußenminister wird. Erst nach nochmaligem Lesen fiel mir auf, dass die nicht Schwiegermutterschwarm Florian S. vom Rentnerprogramm ARD meinten, denn der tritt doch wohl gar nicht zur Wahl an, oder ? Andererseits war ich dann endlich doch erleichtert, denn Gerüchte über Westerwelle waren auch bis zu mir durchgedrungen. Und so hat mich "Bild" heute wieder froh und optimistisch gestimmt, hatte ich bisher doch immer gedacht, der Herr W. triebe es geschlechtlich mit seinem Dackel...


Das Foto zeigt Condor aus Goslar nach "Bild"-Zeitungsgenuss und beweist deutlich, dass Hunde doch die besseren Menschen sind.(Michael Ermel, www.pixelio.de)

Samstag, 24. Januar 2009

Kant widerlegt Marx


"...Da bin ich von der Aufklärung geprägt, die ja schon christliche Wurzeln hat... " meinte der Münchner Erzbischof Reinhard Marx im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung " vom 26.11.2008.

Tja, was soll man da wohl sagen? Aufklärung und Kirche? Wird im Priesterseminar eigentlich auch Geschichte gelehrt? Wenn ja, sollte Herr Marx eigentlich wissen, dass sich Kirche zur Aufklärung verhält wie Scheiterhaufen zu Ketzer oder Streckbank zu Hexe oder Franco/Pinochet und katholische Kirche zu freigewählter demokratischer Regierung oder Kondomverbot zu selbstbestimmtem Leben oder Exkommunizierung zu Kirchenkritik oder Fettauge zu Wassersuppe oder oder...
Und eigentlich sollte unser Pfäfflein und großer Widerleger von Karl Marx, der Herr Erzbischof Reinhard Marx auch wissen, was Aufklärung eigentlich ist:


"AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen..."


Und damit dürfte Immanuel Kant wohl wieder einmal einen eitlen Schwätzer und Demagogen widerlegt haben...

Grafik: Verschiedene Richtungen (Gerd Altmann, www.pixelio.de)

Freitag, 23. Januar 2009

Innovationen in der Medizintechnik


Wenigstens einmal im Jahr gönne ich mir neben Ausstellungs-und Vortragsbesuchen bei Ärztekongressen eine Veranstaltung zur Gesundheitspolitik. Das gehört einfach zur Weiterbildung, wenn man im weitgefächerten Feld der Medizintechnik tätig ist. Gestern ergab sich wieder einmal die Gelegenheit, etwas zu Innovationen in der Medizintechnik und den Regulierungsinstrumenten, die sich mit dem Einsatz und der Vergütung des finanziellen Aufwandes beschäftigen, zu hören. Also drückte ich mein zartes Gesäß auf einen harten Uni-Stuhl im Hörsaal 2028 der TU Berlin und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Um es vorweg zu sagen: Mich als gelernten Technologen und ehemaligem Haupttechnologen störte vor allem die ständige Vermengung der Begriffe "Technik" und "Technologie". Unsere Marketinggenies orientieren sich offensichtlich am englischen "technology", der "Technik" oder auch "Technologie" heißen kann. Im Deutschen besteht zwischen beiden Begriffen ein gewaltiger Unterschied, der leider auch im wissenschaftlichen Sprachgebrauch immer mehr verwässert wird. So bekam ich bei den Referaten des öfteren eine Gänsehaut.

Ich will die Vorträge hier nicht werten, die Wichtigkeit und Komplexität des Themas und vor allem die ständigen politisch-verworrenen Regulierungsexzesse rechtfertigten fast jeden Versuch eines Lösungsansatzes. Es wurden viele Probleme angesprochen. Man weiß, wo es hapert,ist aber gedanklich erst am Anfang und ich will nur hoffen, dass die Politik gut zugehört hat.

Die deutsche Medizintechnik-Industrie besteht aus etwa 11.000 Unternehmen mit mehr als 170.000 Arbeitnehmern und macht etwa pro Jahr 22 Milliarden Euro Umsatz. Wir alle sind mit den Produkten dieses Industriezweiges vertraut, sei es, dass man bei einem Knochenbruch mal eine simple Schiene angepasst bekam oder bei einer Katarakt-OP eine Kunstlinse eingesetzt wurde.Aber auch CT- oder Röntgengeräte gehören zur Produktpalette dieses Industriezweiges und spätestens hier wird klar,dass der wissenschaftliche Fortschritt seinen Preis hat. Und spätestens hier stießen die Referenten der gestrigen Veranstaltungen an ihre erkenntnistheoretischen Schranken. Kein Wissenschaftler, Manager, Lobbyist oder Marketingstratege dieses Wirtschaftszweiges kommt gedanklich über eine gewisse Barriere, die aus dem nicht einfachen Widerspruch zwischen

1. dem staatlich gelenkten und überwiegend beitragsfinanzierten Sektor der Verwaltung des deutschen Gesundheitssystems mit seiner starken finanziellen Reglementierung, der daraus vor allem resultierenden Rationierung von Gesundheitsleistungen, verbunden mit einer überbordenden Bürokratie auf der einen Seite und
2. auf der anderen Seite einem starken Industriezweig, der potenziell hochinnovativ ist, mit hochinnovativen Produkten auf den deutschen und internationalen Markt will und dazu in Forschung und Entwicklung investieren, aber vor allem Profit machen muss,

besteht.

Ein Beispiel: Faltbare Intraokularlinsen gehören heute zum Standard der Operation des Grauen Stars. Sie wurden vor etwa 20 Jahren in die Praxis eingeführt. Vorher benutzte man starre Linsen aus PMMA. Ich wage die These, dass faltbare Linsen unter den Bedingungen des heutigen Gesundheitssystems niemals eingeführt worden wären und Plexiglas (PMMA) noch heute den Standard darstellen würde. Man müsste noch heute das Auge zur Hälfte aufschneiden und die natürliche, aber trübe Linse mittels Spatel entfernen, denn die Krankenkassen würden argumentieren, dass die PMMA-Linse ja "den Zweck erfüllt". Der Patient kann nach der OP sehen. Faltbare Linsen sind teurer, das OP-Verfahren ist zwar schonender, aber von der Gerätetechnik her aufwändiger und natürlich damit ebenfalls teurer. Der ökonomische Nutzen dieses "Neuen" wäre - bei allem medizinischen Fortschritt- nicht vorhanden. Abgelehnt und ab in die Kiste der nutzlosen Erfindungen der Menschheit. Gottseidank kamen die Faltlinsen etwa 15 Jahre früher als Ulla Schmidt.

Reglementierung, Regulierung und Rationierung haben noch etwas Negatives an sich: Mangel - in diesem Fall von Geld - führt immer zur Notwendigkeit der Mangelverwaltung und damit wie oben genannt zur Bürokratie. Die Entwicklungen der Bürokratie verselbstständigt sich, die Bürokratie verschlingt einen Großteil der Zeit der Beteiligten und des Geldes, das man mit ihr eigentlich einsparen will. Im konkreten Fall hat man eben über 200 Krankenkassen, kassenärztliche Vereinigungen in - zig Unterbezirken, Dutzende Standesvertretungen für Ärzte und neuerdings auch noch die Verwaltung des Gesundheitsfonds. Man schätzt heute ein, dass der behandelnde Arzt 70 Prozent seiner Zeit nur damit verbringt, die medizinische oder ökonomische Bürokratie zu befriedigen. Das Geld wird dadurch noch knapper. Bürokratie führt damit zur Verstärkung des Mangels und letzten Endes mündet die gesamte Entwicklung darin,dass für den gesetzlich Versicherten nicht mehr alles geleistet wird, was machbar wäre, auch bei Standardleistungen der Krankenkassen eine Rationierung der Versorgung stattfindet oder man sich als gesetzlich Versicherter mit veralteten Standards zufrieden geben muss. Da Bürokratie immer auch auf starren Verhaltensmaßregeln für die Bürokraten beruht, werden Zuzahlungen von gesetzlich Versicherten für den Einsatz von Innovationen zwar punktuell gestattet, aber bei einer Vielzahl von innovativen Produkten strikt abgeschmettert. Denn so etwas sehen die bürokratischen Regeln nicht oder nur in Ausnahmefällen vor. Soweit zu den Auswirkungen dieses Prozesses auf den Kunden,d.h. auf Arzt und Patient.

Für die Medizintechnik-Industrie wirkt sich der oben dargestellte Prozess in vielerlei Hinsicht negativ aus:

1. Die Einführung von Innovationen in der medizinischen Praxis muss ständig aufwändiger begründet werden.
2. Kleine und mittelständische Firmen können sich die Entwicklung und Einführung von innovativen Produkten nicht mehr leisten, da der bürokratische Aufwand ihre finanziellen und organisatorischen Mittel in der Regel weit übersteigt.
3. Der deutsche Medizintechik-Markt wird daher bereits heute von multinationalen, meist US-amerikanischen Konzernen dominiert, die auch die Preise bestimmen.
4. Der überwiegende Teil der medizintechnischen Innovationen kommt deshalb nicht mehr aus Deutschland.
5. Aufgrund der im Vergleich zur EU wesentlich regideren Vorschriften der US-amerikanischen FDA für die Einführung von neuen Medizinprodukten wird der deutsche und europäische Markt zunehmend zum Experimentierfeld, d.h. Feldstudien und damit beabsichtigte Markteinführungen (leider auch von unausgereiften Produkten) finden vor allem hier statt.

Wie kann dieser insgesamt unbefriedigende Zustand verändert werden? Leider konnte auch der gestrige Workshop darauf keine befriedigenden Antworten geben. Zwar versucht man offensichtlich, über eine Analyse der unterschiedlichen Erstattungssysteme in der EU zu Ansatzpunkten einer Lösung zu kommen. Ob die vorgeschlagene Experimentier-und Evaluationsklausel der Gesetzlichen Krankenversicherung eine Lösung weg von der ausufernden Bürokratie und hin zu mehr fairen Wettbewerb in der Industrie und damit zu medizinischen und ökonomischen Vorteilen aller Beteiligten führt, wage ich zu bezweifeln. Meines Erachtens sollte der weitere Schwerpunkt einer sozialökonomischen Forschung an den Schnittstellen zwischen staatlich organisiertem und beitragsfinanziertem Gesundheitssystem und den privatwirtschaftlich organisierten Zulieferern dieses Gesundheitssystem liegen. Die Alternativen hießen sonst absoluter Gesundheitsmarkt (wie in den USA und Canada) oder absolute Mangelversorgung a la Phillip Mißfelder. Und beides sind keine Alternativen...

Das Foto zeigt eine implantierte faltbare Intraokularlinse im Auge (Leo Tscherniakow, 1999)

Mittwoch, 21. Januar 2009

Gestern abend noch in der "Tagesschau"...

... heute morgen schon in Vallis Blog: Das Unwort des Jahres und der Sammelbecher für "notleidende Banken":



Gaaanz aktuell zu beziehen über Godivas Onlineshop.

Dienstag, 20. Januar 2009

Schlussfolgerungen

Auf die bitterböse Wahlposse vom Wochenende kann es eigentlich nur eine Antwort geben und die ist gestern erfolgt: Wir haben hier in Bernau die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegung offiziell für den Eintrag beim Landeswahllleiter gegründet. Damit können wir jetzt bei der Landtagswahl 2009 im Rahmen der Freien Wähler Brandenburgs antreten.Auch für die Europawahl sind die Weichen schon gestellt. Wir sind ausdrücklich keine Partei, sondern eine Bürgerbewegung.Die empörenden Wahlkarikaturen wie in Hessen sollen ein Ende haben und die etablierten Parteien müssen endlich wieder lernen, dass man Wähler nicht ungestraft verscheißern kann...

Montag, 19. Januar 2009

Edgar Allan Poe und die Hessenwahl


Und da küssen sie sich wieder und klopfen sich gegenseitig vor Wolllust auf die Schultern. Jede Partei hat gewonnen und jede hat oder hätte das Beste für Hessen/Deutschland/die Welt. Nur ich, ich streue ein paar Wermutblätter in den allgemein ausgeschenkten Champagner und erlaube mir den diskreten Hinweis, dass von 4,4 Millionen wahlberechtigten Hessen nur noch etwa 2,7 Millionen zur Wahl gingen. Das heißt konkret, diese Koalition aus dem Lügnerverein CDU und Besserverdiener-Partei repräsentiert tatsächlich nur noch etwa 1,4 Millionen Wähler, also noch nicht einmal die Hälfte der wahlberechtigten Einwohner Hessens! Und die bestimmen jetzt über den Rest von 3 Millionen! Was für eine Schande für dieses Bundesland und für Deutschland! Wenn Politiker eines Tages durch ihre Frechheit, Dummheit, den Postenschacher, idiotische Querelen, Lügen oder anderes Schmierentheater alle Wähler vergrätzt haben und letztlich sich selbst wählen müssen, ist das dann auch noch Demokratie ?

Es gab gestern jedenfalls wieder eine Unmenge von Kommentaren selbstzufriedener Politikaster (leider auch hier aus Brandenburg) und des Koch-Fanclubs vom äußersten rechten Rand zu lesen oder zu hören. Und gerade bei letzterem Geschmiere a la "lieber einen kantigen und fremdenfeindlichen Roland Koch als irgendwelche kommunistischen Socken" wurde klar, dass Edgar Allan Poe recht hatte, als er sagte:

"Kein Heroen-Verehrer verfügt über irgendwelche inneren Werte."

Edgar hätte heute seinen 200. Geburtstag gefeiert.Ehre seinem Andenken...


Das Foto zeigt nicht die Ruhestätte der deutschen Demokratie, sondern den Gedenkstein für Edgar Allan Poe am Ort seiner ersten Beisetzung in Baltimore, Maryland (KRichter, public domain nach Wikipedia)

Sonntag, 18. Januar 2009

Jan Feustel 1951-2009

Telegraphenpfahl,
erdfarben schmal,
tut seine Pflicht,
bis er zerbricht.
Ist nirgendwo mehr zu lesen,
er wäre gewesen.

Und kann doch von sich sagen:
Ich habe Nachricht weitergetragen.


In der vergangenen Woche starb der Lyriker, Autor und Historiker Jan Feustel kurz vor seinem 58. Geburtstag in seinem Haus in Blankenfelde bei Zossen. Jan schrieb vor allem über die Geschichte Berlins und Brandenburgs sowie über Kirchenbau. Bekannt wurde er auch durch seine Kirchenspaziergänge und Architekturführungen nicht nur durch Berlin. Seine Erzählabende mit Märchen und Sagen oder Schilderungen aus dem Berliner und brandenburgischen Milieu gestalteten sich zu beliebten, sehr persönlichen Ereignissen. Ohne Zweifel kann man von ihm sagen, dass er wie der unscheinbare Pfahl in seinem obigen Gedicht Nachricht weitergetragen hat und damit etwas von ihm bleiben wird.

In unserer Jugend waren Jan und ich eng befreundet.Durch Studium, Arbeit und Familie hatten wir uns dann leider etwas aus den Augen verloren. Eine Einladung vom Herbst, ihn zu besuchen, musste ich aus Zeitgründen ablehnen und den Besuch auf das Frühjahr verschieben. Nun wird es nicht mehr dazu kommen. Wir sind in einem Alter, wo man wirklich nichts mehr allzu lange vor sich herschieben sollte...

Gedicht: Jan-Michael Feustel (1971)aus: Offene Fenster 4, Schülergedichte, Verlag Neues leben Berlin 1973

Samstag, 17. Januar 2009

Doppelnamen und verlorene Wahlen


Ein wesentlicher Vorteil des Lebens in der DDR war, dass es z.B. kaum Menschen mit Doppelnamen gab. So etwas Komisches wie Leuthäuser-Schnarrenberger oder Schläfer-Bembel war einfach nicht an der Tagesordnung. Nicht etwa, weil es die böse,böse SED verboten hatte, nein, es ist ja auch wirklich ziemlich unbequem, ständig so eine lange Reihe von Buchstaben herzubeten oder gar zu schreiben. Nach einem uralten heimatkundlichen Artikel der Satirezeitschrift "Eulenspiegel" gab es zwar im Städtchen Zella-Mehlis eine gehäufte Ansammlung von Doppelnamen. Aber das hatte die Ursache wohl vor allem darin, das ursprünglich etwa 50 % der Bevölkerung Greiner und die anderen 50 % Petter hießen. Wenn jetzt ein Greiner eine Petter (oder umgekehrt) heiratete, waren diese Leute irgendwann nicht mehr auseinander zu halten und so wählten die Eheleute den Doppelnamen Greiner-Petter. Erinnert sich noch jemand an die erfolgreiche Biathletin Simone Greiner-Petter-Memm ? Nachdem im Laufe der Entwicklung etwa ein Drittel der Einwohner Greiner-Petter hießen, wurde es dringend notwendig,als weiteres Unterscheidungsmerkmal einen dritten Nachnamen einzuführen. Gut, alles erklärbar und irgendwie auch sinnvoll.Auch wenn der Meier aus Motzen sich Meier-Motzen nannte, um sich vom Meier aus Königs Wusterhausen zu unterscheiden.

Jetzt wurden wir auf Wunsch einiger Herrschaften aus Sachsen plötzlich Westen. Und was kostete es Anfangs für Selbstbeherrschung, bei einigen Namen vor allem von SPD-Frauen nicht laut los zu lachen. Wenn also z.B. Frau Elfriede-Agathe-Baba-Jaga Knochenhexe Herrn Simon Hotzenplotz heiratete, hieß sie anschließend garantiert Elfriede-Agathe-Baba-Jaga Knochenhexe-Hotzenplotz.Wem das Beispiel zu weit hergeholt erscheint: Ich hatte mal eine äußerst kluge Chefin aus altem holländischen Manager-Adel mit Namen "van Edamer". die heiratete in Hamburg einen Herrn Schnelle. Zusammen hießen sie dann "Schnelle van Edamer". Phantastische Konstruktionen. Zum Totlachen. Und irgendwie auch was für den Psychologen, da man in den meisten dieser Fälle ganz offensichtlich riesige Probleme mit dem eigenen Über-Ich hat.

Noch was zu Leuthäuser-Schnarrenberger: Es gibt diesen Uraltwitz - ich glaube, ich habe ihn auch hier schon mal gebracht - als Frau L. auf der Straße von einem Mann mit den Worten "Guten Tag, Frau Leut!" angesprochen wird. Natürlich betet sie ihm ihren richtigen Namen vor und da sagt der doch tatsächlich: "Da können sie mal sehen, wie schnell ich immer ausschalte, wenn sie im Fernsehen kommen." Bloß mal so nebenbei: So geht es mir auch immer bei Frau Mer und den Herren Stei, diesen Zwillingsbrüdern aus der Klapsmühle, die da immer besonders schlau und vor allem überheblich im Fernsehen daherkommen.

Ach ja, und was ich noch sagen wollte: Schäker-Tümpel verliert ja morgen für die SPD die Hessen-Wahl. Das hat er natürlich den eigenen Genossen zu verdanken, denn eigentlich hätte Hessen ja schon eine ganze Weile eine neue Regierung ohne Herrn Roland-Pinocchio* Koch haben können. Ich gebe zu, dass ich mich nicht über den ulkigen Namen dieser wirklichen witzigen Figur Schüler-Hempel lustig machen würde, wenn er nicht ausgerechnet in der SPD wäre. Das ist auch wirklich ein merkwürdiger Zufall...

* Pinocchios beste Eigenschaft war ja, dass ihm beim Lügen immer eine lange Nase wuchs.

Foto: "Na, hast du wieder gelogen?" (mad max, www.pixelio.de)

Freitag, 16. Januar 2009

Der Müritz-Nationalpark und schwierige Verwandte


Kalt ist es. Abends am Kaminofen denkt man mit Sehnsucht an den nächsten Urlaub, der uns mit unserem Canadier wieder in den Müritz-Nationalpark führen wird.Auch Erinnerungen an den Sommer 2008 werden wach und in Beziehung zum aktuellen Geschehen in dieser Bundesrepublik, zu Aufrüstung und Militarisierung gebracht. Mal ehrlich: Wer weiß schon, wo die Kyritz-Ruppiner Heide ist? Und wer weiß, dass die Bundesluftwaffe schon heute dort und über dem Müritz-Nationalpark Tiefflüge übt? Und wer kann sich vorstellen, wie "schön" es ist, wenn der Useriner See zwar für Motorboote gesperrt ist, aber plötzlich über dem Paddelboot in etwa 100 m Höhe ein Düsenjäger der Luftwaffe erscheint und vor allem - ohrenbetäubend lärmt? Der Kampf der Anwohnner gegen das Bombodrom hat nun schon fast die vierte Bundesregierung überstanden. Sie lassen nicht nach, je abenteuerlicher die Forderungen der heißen Krieger auch werden. Dabei führt dieser Kampf wohl auch zu problematischen Auseinandersetzungen innerhalb von Familien. Der evangelische Pfarrer Horst Kasner z.B. hielt am 4. 9. 1994 bei einer Protestveranstaltung eine Rede gegen den Mißbrauch der Kyritz-Ruppiner Heide als Staats-Bombodrom.

Pfarrer Kasner rief dazu auf,aus dem ehemaligen militärischen Übungsgelände wieder eine friedliche Landschaft werden zu lassen.Wörtlich sagte er: „Wer das fordert, ist normal. Und wer hier Bomben abwerfen will, ist wahnsinnig. ... Für die heute fälligen politischen Entscheidungen ist ein hohes Maß an Intelligenz erforderlich. Dem sind Politiker in der Regel nicht gewachsen. Ihr geistiger Horizont ... ist begrenzt. Sie sind mehr Macher als Denker. Und vor allem verstehen sie sich auf die Macht.“

Die Tochter dieses Pfarrers war zu jener Zeit bereits Bundesministerin in Kohls
Kabinett und CDU-Landesvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern.Heute ist sie Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Offensichtlich hatte sie ihr Vater aber schon damals durchschaut...

(zitiert nach einem Leserbrief von Wolfgang Mäder, Neubrandenburg, an den "Rotfuchs" 01/2009)


Foto: Das Dörfchen Userin liegt direkt am Useriner See (© fv 2008)

Donnerstag, 15. Januar 2009

Grüne Gurken und soziale Höchstleistungen

Neulich habe ich es wieder getan. Ich will es zwar nie, aber dann geht mein starkes Unrechtsempfinden mit mir durch und vor allem frage ich mich immer, woher die vielen Idioten plötzlich kommen.Ich bilde mir auch immer noch ein, ich könnte einen dieser Schwachköpfe etwas schlauer machen und damit wäre mein Hiersein auf Erden nicht ganz umsonst gewesen. Na ja, um es vorweg zu sagen: Es war wieder umsonst. Noch mal zum Anfang: Ich habe also mit einem ganz offensichtlichen Blöd-Zeitungsleser in einem Blog online diskutiert.Und natürlich ging es wieder um Hartz IV - das ja von dieser Art von Schwachköpfen immer ganz allein bezahlt wird- und darum, ob wir dafür 1989 demonstriert hätten.Selbstverständlich waren wir Ossi wieder ganz allein Schuld an den jetzt fast 20 Jahren Deindustrialisierung und Sozialabbau und überhaupt wären die Arbeitslosen ja nur alle zu faul und zu dämlich. Früher hätten wir immer im Konsum nach grünen Gurken angestanden und heute wären wir auch nicht zufrieden, wo doch einfach alles grandios sei. Und überhaupt: Mein Blog würde ja für sich sprechen ! Also, was ich überhaupt für ein furchtbarer Mensch wäre, immer nur meckern, ich sollte doch mal endlich was tun, z.B. alten Menschen die Windeln wechseln. Nun gut, ich hoffe dieser Mensch wird sich nie mehr hierher verirren. Aber mir fiel dieser Typ gerade gestern bei einem Besuch im Krankenhaus wieder ein:
Am Freitag musste ich meinen Vater ins Bernauer Krankenhaus bringen. Nebenbei gesagt ist es ein Evangelisch-Freikirchliches Haus. Das Positive ist, dass es meinem Vater wieder ganz gut geht und er bald entlassen wird. Er ist jetzt über 81 Jahre alt und er soll noch ein paar Jahre machen. Das Schlimme sind die Bedingungen, unter denen man die alten Leute einpfercht. Am Freitag war es noch ein vielleicht 20 m² großes Dreibettzimmer. Am Dienstag hat man auf Anordnung des Chefarztes der Inneren Station noch einen schwerkranken vierten Patienten hineingeschoben.Das wäre wirtchaftlich liess der Herr verlauten. Vier ältere Männer mit mehr oder weniger starken Beschwerden in diesem kleinen Raum. Was war dagegen das Anstehen nach grünen Gurken oder - Standardfrage: Haben wir dafür 1989 demonstriert ?

Guantanamo

Auszüge aus einer AFP/Reuters/ab-Meldung: "61 frühere Gefangene des US-Lagers Guantánamo sind nach Angaben des US- Verteidigungsministeriums nach ihrer Freilassung anscheinend zum Terrorismus zurückgekehrt.In 18 Fällen lägen entsprechende Beweise vor, sagte Ministeriumssprecher Geoff Morrell am Dienstag in Washington. Bei 43 weiteren deuteten Geheimdienstinformationen darauf hin...
Ein Mitglied der US-Regierung des scheidenden Präsidenten George W. Bush räumte indes erstmals den Gebrauch von Folter im US-Gefangenenlager Guantánamo ein."

Also, jetzt mal unter uns: Wenn diese Bestien mich für Jahre in dieses KZ gesperrt hätten- ohne das Recht auf einen Anwalt, ohne Prozess, mit ständigen Verhören und Folter wie Schlafentzug usw.,sie hätten mir die Gesundheit ruiniert, sie hätten mich psychisch und physisch fertig gemacht, mich von meiner Familie und meiner Heimat getrennt, sie hätten mich in den Augen meiner Mitmenschen diskreditiert. Und das wie gesagt über Jahre hinaus, ohne Hoffnung. Was würde i c h wohl mit dem Rest meines Lebens tun ? Ja, richtig: Mir als Erstes eine Kalaschnikow kaufen.

Ein allerletztes Gedicht für den Palast der Republik


Unsere Mutter Erde hat auch Platz für schlechte Dichter, Lügner und dumme Menschen.Man kann sie weder schlau machen, noch sollte man ihnen übermäßig weh tun.Wobei: Ein gutes, altes Sprichwort sagt, dass leichte Schläge auf den Hinterkopf das Denkvermögen steigern können. Sei's drum, bei den meisten ist es sowieso zu spät. So auch offensichtlich bei dem Dichter Durs Grünbein, der ab und zu mal durch die Medien irrlichtert. Ich gestehe, dass nichts von ihm in meinem Bücherschrank steht. Jedenfalls hat der gute Durs ein Gedicht über den Palast der Republik verbrochen, das ausgerechnet von der Welt online veröffentlicht wurde. Und so ist es dann auch: Nur peinlich für den Hersteller.(Bitte auch die Diskussion lesen, vor allem solche Highlights wie von Kommunistenfresser und Co.) Ich glaube, solange Typen wie Grünbein und sein Kommunistenfresser sich in derartigen Sudelblättern auskotzen können, wird das wohl vor allem mit der Einigkeit nichts werden im deutschen Vaterland. Von Recht und Freiheit woll'n wir mal nicht reden, die haben die Grünbeine und Kommunistenfresser ja nur für sich gepachtet.

In sehr ferner Zukunft werden wir uns über einen mehr als hässlichen, historisierenden Schlossnachbau freuen dürfen. Im Westen ist eben alles besser, selbst die Schuhkartons sehen viel schöner aus. Und vor allem werden wir den Kasten bezahlen müssen. Ach nein, das machen ja wieder wie beim Palast der Republik ganz allein die Sachsen. Vorher aber noch ein lustiges Requiem auf den sinnlos vernichteten Palast der Republik und seine Leichenfledderer:


Der Palast

Es war einmal ein Haus in Berlin,
da ging ein Herr Grünbein natürlich nie hin
Es wurde gebaut fürs Volk, auch für Richter,
kein Platz war für Lügner und peinliche Dichter.

Man traf sich zum Bowling, zur Disco, zum Feiern,
man hörte auch SED-Greise leiern,
Das Haus war einfach für alle offen,
hier war neben Honny auch Omi besoffen.

Man nannte es Erichs Lampenladen,
prunkvoll war das Glas, die Gesichtsfassaden,
hier waren die Mädels im Blauhemd nie knapp,
ich schleppte so manche Braut des Nachts ab.

Nun ist dieses Haus einfach abgerissen,
man hat es mit Lügen zugeschissen.
Der echte Asbest-Palast an der Spree
sind Schleicher wie Grünbein und das ICC.


Autor: Der Palastgänger (aus einem Leserbrief zum Thema an Welt online)


Foto: magicpen, www.pixelio.de

Mittwoch, 14. Januar 2009

Heute mal mit Werbung

Wer hintersinnigen Witz und Esprit mag, sollte unbedingt die Webseite meiner lieben Freundin Godiva von Freienthal besuchen. Neben vielfältigen künstlerischen Aktivitäten bietet Godiva seit kurzem eine bemerkenswerte Kollektion von Gebrauchstextilien an. Bemerkenswert deshalb, weil man mit dem Erwerb und vor allem dem Tragen der T-Shirts und Schürzen etwas gegen die zunehmende Verdummung unserer Gesellschaft tun kann. Godiva bietet politische Denkanstöße und damit ungeahnten Gebrauchswert. Und das Wichtigste: Es ist auch etwas für unsere von Verarmung bedrohten Banker dabei. Ein T-Shirt für sagenhaft günstige 1125,- €. Zur Zeit übrigens abzüglich 15 % Rabatt. Günstiger geht es wohl nicht und mein Tipp lautet daher: Unbedingt zugreifen!

Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland


Zum 1. Januar erhöhte M.s Krankenkasse den Beitrag von 12,8 auf 15,5 % - wie es Ullalas teure Gesundheits"reform" vorsah.Eine Steigerung um 2,7 Prozent. Jetzt hat die Große Koalition das Allheilmittel aus der Krise gefunden: Man senkt diese Steigerung um 0,6 % auf 14,9 Prozent. Bleiben 2,6 Prozent mehr, es ist eine Verhohnepipelung sondergleichen.Auch die übrigen Maßnahmen erweisen sich als Witz:

"Die Einkommensteuerlast soll insgesamt um knapp neun Milliarden Euro gesenkt werden. Weil die Entlastung erst zum 1. Juli dieses Jahres kommen soll, umfasst sie 2009 knapp drei Milliarden und 2010 sechs Milliarden Euro. Der Grundfreibetrag wird von 7664 auf 8004 Euro angehoben. Außerdem wird der Eingangssteuersatz von 15 auf 14 Prozent gesenkt. «Heimliche Steuererhöhungen», bei denen Lohnerhöhungen durch höhere Steuerstufen verschwinden, sollen abgemildert werden. Die von der SPD geforderte stärkere Steuerbelastung von Spitzenverdienern und den Unions-Vorschlag nach mehr Entlastung mittlerer Einkommen soll es nicht geben." berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe.

Nur noch zwei Bemerkungen zu diesem Kasperletheater: Teilt mal 9 Milliarden durch 30 Millionen Arbeitnehmer in diesem Land. Es bleiben rein rechnerisch 300 € für jeden übrig.Dazu ist diese gewaltige Summe auf zwei Jahre verteilt. Damit werden wir aber schlemmen! Und wer seine alte Schrottmühle schon 9 Jahre fährt, wird sich jetzt für die Schrottprämie von 2500 € sicherlich einen Porsche Cayenne anschaffen.Das reicht nicht mal für einen Dacia Logan. Ich frage mich immer häufiger, in welcher Welt diese Spinner dort im Bundeskanzleramt und Umgebung eigentlich leben...

Foto:o.g. (www.pixelio.de)

Dienstag, 13. Januar 2009

Weihnachtsgedanken im Januar


Alles fing damit an, dass ich nicht wusste, wann die Weihnachtsbäume abgeholt würden. Als ich den Termin im Internet fand, durchfuhr es mich: was, schon morgen? Ich wollte doch noch mal die echten Bienenwachskerzen anzünden, noch mal versonnen auf der Couch sitzen und auf den Baum schauen. Nun gut, ich ihn würde schon irgendwie loswerden, also entspannte ich mich wieder.
Anderntags plante ich nun wirklich das Abschmücken meines Weihnachtsbäumchens, aber dazu wollte ich wie immer Frank Sinatra hören, sentimental werden und auch ein paar Tränchen vergießen. Aber wo war diese CD? Tatsächlich hatte ich sie genau vor einem Jahr zuletzt gehört, völlig in Tränen aufgelöst, während ich Kugeln, Engel und anderes in Kartons verstaute.
Ja, wo war Frank? In der Box mit den CDs fand ich ein Fünfpesetenstück, den abgerissenen Bügel einer 3D-Pappbrille, hinter einer Lautsprecherbox Glückwünsche zum vorletzten Geburtstag und ein Büchlein. Ach, das wollte ich doch längst lesen! Also legte ich wieder eine kleine Pause ein und amüsierte mich mit dem kleinen Handbuch des Verhörens. So erfuhr ich endlich, worum es in dem Kinderlied „Hänschen klein“ wirklich ging und was es mit dem weißen Neger Wumbaba (Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“) auf sich hatte.

Frank S. blieb indes unauffindbar. Was sollte ich tun? Ich wollte doch so gern wieder sentimental werden, ein paar Tränchen vergießen und dabei Kugeln, Engel und anderes in Kartons verstauen. Sollte der Baum stehen bleiben, bis ich die CD finden würde? Wann sollte das sein, Ostern, Pfingsten oder gar zum nächsten Weihnachtsfest? Ach nein, diese Möglichkeiten erschienen mir denn doch nicht so verlockend. Fröhlich, gänzlich unsentimental und keinerlei Tränen weinend nahm ich Kugeln, Engel und anderes vom Weihnachtsbaum ab um alles sorgsam in Kartons zu verstauen. Vielleicht finde ich Frank Sinatra bis zum nächsten Dezember wieder, bis dahin habe ich ja noch gut elf Monate Zeit.



Vielen Dank an Michaela für diese nachdenkliche Geschichte. Leider geht es mir mit unseren CDs auch häufig so, dass nicht drin ist was draufsteht. Übrigens, abschmücken mit Musik ist eine sehr gute Idee für das Ende der diesjährigen Weihnachtszeit. Dir, liebe Mic, wünsche ich, dass es mit Deiner Gesundheit so positiv weiter geht. Denn wir alle brauchen noch viele Deiner Geschichten...


Foto: Kurt F. Domnik, www.pixelio.de

Geld, Geld, Geld, Geld....


Und da sitzen sie wieder einmal, schieben eine Nachtschicht nach der anderen, fast könnten sie mir Leid tun. Ein Gipfel ist es wohl diesmal nicht, aber sie feilschen wie die Kesselflicker um Vergünstigungen für ihre Klientel. Die einen für's Großkapital, die anderen eigentlich auch für's Großkapital, sie wollen aber auf den totkranken Leib das obligatorische Pflaster kleben. Was herauskommt, wissen sie wohl selber nicht. Der Kapitalismus soll jedenfalls irgendwie gerettet werden auf der Tagung der Bundeskanzlerin zum x-ten Rettungspaket. Die ganze Sache ist an und für sich so lächerlich, dass sogar das ZDF im gestrigen "heute" - Journal zur Ironie neigte. Wir Kleinen werden am Ende der Feilscherei nicht einen Cent mehr in der Tasche haben. Eher steckt man uns wieder ein Weniges in die rechte Tasche, um es uns dann flugs wieder aus der linken Tasche - natürlich mit Zuschlägen - heraus zu ziehen. Es ist geradezu langweilig und öde, da es immer nach dem gleichen Strickmuster abläuft. Werft endlich die Gelddruckmaschinen an, damit die Commerzbank noch 'ne andere Bank kaufen kann ! Irgendwann ist dann hoffentlich der ganze Saustall Finanzwirtschaft vergesellschaftet und wir brauchen wieder 'ne Staatliche Plankommission.

Heinrich Heine jedenfalls brachte es schon damals vor nunmehr 180 Jahren für uns kleine Steuerzahler auf den Punkt:

Hat man viel, so wird man bald
Noch viel mehr dazu bekommen.
Wer nur wenig hat, dem wird
auch das wenige genommen.
Wenn du aber gar nichts hast,
Ach, so lasse dich begraben -
Denn ein Recht zum Leben, Lump,
Haben nur, die etwas haben.


Nur, dass das Begrabenlassen eben auch nicht mehr so billig zu haben ist. In diesem Sinne freue ich mich schon auf die Ergebnisse dieser Tagung unserer wahrhaft großartigen Regierung...


Foto: Geld (Andreas Morlck, www.pixelio.de)


Montag, 12. Januar 2009

Pressefreiheit und Reaktion


„Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein“ schreibt Karl Marx am 5. Mai 1842 in seinem ersten Nachrichtenartikel für die "Rheinische Zeitung". Mit diesem Artikel beginnt Marx eine Artikelserie „Debatten über Preßfreiheit und Publikation der Landständischen Verhandlungen“. Aus dieser Artikelserie stammt auch der Marxsche Gedanke, dass "... ein Volk, welches (…) das Recht, die Wahrheit zu denken und auszusprechen, den Hofnarren vindiziert*, nur ein Volk der Abhängigkeit und der Selbstlosigkeit sein (kann)".

Wie immer war Marx auch diesmal seiner Zeit weit voraus. Wir erleben gerade wieder äußerst konzentriert die Wahrheit dieses Wortes, ausgedrückt in der wahrhaft saumäßigen Berichterstattung unserer sogenannten "freien" Presse, die oft auch irreführenderweise vierte Macht im Staate genannt wird, nämlich konkret zum Gaza-Krieg, zum Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, zur Finanzkrise und zu den famosen Rettungsplänen dieser Bundesregierung und und und. Lügen, Halbwahrheiten, Auslassungen und halbe Lügen - man ist schon froh, wenn der Journalist mal nicht ganz offen "embedded" ist. Israel allerdings läßt erst gar keinen Journalisten in den Gaza-Streifen und jeder dieser federführenden Pfeifen in den deutschen Redaktionen akzeptiert das kommentarlos! Was für ein Skandal!

Gleichzeitig macht man sich bei Presse, Rundfunk und Fernsehen aber ernsthafte Gedanken über die Konkurrenz aus dem Internet und versucht mit einem wahren Trommelfeuer der Horrorszenarien zu beweisen, dass mit der Zunahme der vielfältigen Bloggerszene das Niveau der Berichterstattung sinkt. Noch mehr ? So lange man nach dem Motto "wes' Brot ich ess' , des' Lied ich sing' " berichtet, braucht es ja nicht einmal eine Zensur und so kann das Niveau der Berichterstattung und damit der Grad der freien Information bzw. der Informiertheit dieser Gesellschaft wohl kaum noch weiter nach unten gehen. Sie sind Hofnarren des Kapitals allesamt, um es einmal so deutlich zu sagen. Und sie sagen dem wahren Souverän einer Demokratie - nämlich dem Volk- eben nicht die Wahrheit. Denn das Brot kommt (fast) immer von den Mächtigen in diesem Land, von der Reaktion und damit von den Volksverhetzern und Kriegstreibern...

* vindizieren: von lat. " vindicare "als Eigentum beanspruchen, Anspruch erheben, hier:übereignet.

Foto: tommy s. , www.pixelio.de

Sonntag, 11. Januar 2009

Infekte, Fliedertee und große Künstler

Und da war er wieder: Mein "kleiner" grippaler Infekt (oder was auch immer) mit Schüttelfrost, Kopf-und Gliederschmerzen, kalten Waden und Fieber bis 40 °C. Bettruhe, heißer Tee und Hühnerbrühe kurieren das Ganze innerhalb von zwei Tagen. So auch wohl diesmal, denn heute geht es mir schon wieder viel besser. Zum Thema Tee oder Fliedertee habe ich ein wunderbares Stück von Gundermann und Tamara Danz gefunden, das mich heute morgen neben M.s Fürsorge, Kräutertee und Hühnersuppe wieder aufgebaut hat. Und bitte nicht daran denken, dass diese großartigen Künstler schon so lange tot sind...

Samstag, 10. Januar 2009

Gewisse Parallelen zu den politischen Ereignissen nach der Wahl in einem gewisssen Bundesland sind rein zufällig


Das war der Hauskassierer Lehmann,
Ein guter Mensch und SPD-Mann;
Dem hatte nachts ein Mann in Braun
Zwei Backenzähne eingehaun.

Hier mußte Lehmann nun erfahren,
Daß gegen's Rüstzeug der Barbaren
Die geistige Waffe nicht genügt,
Wenn man eins in die Fresse kriegt.

Zum Glück erschienen da zwei starke
Rotfrontler aus dem nahen Parke;
Die haben den im brauen Hemd
Ein bißchen auf und ab gestemmt.

Und was war schließlich das Ergebnis?
Beeindruckt stark von dem Erlebnis,
Trat Lehmann von der SPD
Ins rote Einheitskomitee.

Die Sache aber sprach sich weiter
Und kam vor den Abteilungsleiter,
Der Lehmanns Seelenheil betreut;
Der war nun weniger erfreut.

Er schrie ihn an: "Genosse Lehmann,
Sie sind nicht länger SPD-Mann,
Sieht man sie noch ein einziges Mal
Als Gast in dem Rotfrontlokal!"

Darob erschrak der Lehmann höllisch.
Und da nicht von Natur rebellisch,
So sagte er: "Genosse Schmidt,
Es war ein übereilter Schritt!"

Die Sache hat sich zugetragen.
Nun möchte man bescheiden fragen,
Wie er sich nächstes Mal verhält,
Wenn man ihn wieder überfällt.

Er würde, die zu Hilfe kämen,
Wahrscheinlich nicht in Anspruch nehmen,
Damit, was hinterher passiert,
Nicht wieder zu Konflikten führt.

Und wird er auch halbtot geschlagen,
Er wird es im Bewußtsein tragen:
Es blieb bei dem Zusammenstoß
Doch sein Parteiherz makellos!



" Ein übereilter Schritt" von Erich Weinert, 1932

Donnerstag, 8. Januar 2009

Alte Kameraden Nazi-Diplomaten in Bonner Diensten

Der Fall Theodor Heuss (siehe unten) ist ein ziemlich harmloser Fall eines Menschen, der vor den Nazis eingeknickt war, ihnen damit den Weg bereitete und nach dem Krieg dann als lupenreiner Demokrat daher kam. Und natürlich wurde über die Vergangenheit dieses Herrn gar nicht diskutiert. Aber es gibt noch viel Schlimmeres, wie man hier nachlesen kann. Eine Auseinandersetzung mit dem Faschismus fand in der BRD nicht statt. Würde man ähnliche Kriterien bei der Auswahl von Führungspersönlichkeiten auch heute anlegen, wäre die Diskussion z.B. um Stanislaw Tillich und seine "Verstrickung" in das DDR-System noch lächerlicher und die Frage stände, warum Kerstin Kaiser noch nicht Bundespräsidentin ist. Aber Nazideutschland und seine Gestalter und Mitmacher waren Fleisch vom Fleische der herrschenden Klasse, Teppich drüber und weiter, bloß nicht darüber reden. Die Typen dort in der Ostzone aber waren natürlich alles Verbrecher. Und deshalb müssen wir die Geschichte der DDR rückhaltlos aufarbeiten...

Unfähige Trantüten und Zwergen-Napoleons


Sieht man sich derzeit auf den Straßen hier bei uns um oder ist man gar auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, setzt sich der Eindruck fest, dass es seit etwa 500 Jahren nicht so einen harten Winter gegeben hat. Die Straßenmeistereien brauchen 3 Tage, um halbwegs stumpfe Straßen herzustellen. Drei volle Tage schliddert alles durch die Gegend und heute redet man sich in der "Märkischen Oderzeitung" damit heraus, dass man erst Salz gestreut habe und dieses dann aufgrund der niedrigen Temperaturen auf den Straßen gefroren wäre. Früher, vor langer Zeit, also vor noch nicht ganz 3 Jahren, hat man mal gewußt, dass Lauge oder Salz ab - 10 °C keinen Sinn mehr haben. So schnell geht in unserer Informationsgesellschaft trotz Computern und dem Internet Wissen verloren ! Oder sollte man diesen Pfeifen in ihren Amtsstuben einfach mal ein Thermometer schenken ? Aber das muss man ablesen können und da wird es wieder eng...
Übrigens, der Wetterbericht hatte dieses Mal fast eine Woche vorher vor genau diesem Kälteeinbruch gewarnt. Was für unfähige Tranlampen!

Noch schlimmer sind zur Zeit die Berufspendler dran, die auf die S-Bahn angewiesen sind. Kurzzüge, Verspätungen noch und nöcher und natürlich überfüllte Züge, da viele bei dieser Glätte nicht mit dem Auto fahren wollen. M. verwartet jeden Tag früh und abends je eine halbe Stunde auf ihren Zug, was sehr gesund ist bei diesem Wetter. Der Scheißladen Deutsche Bahn ist noch nicht mal richtig privatisiert und es klappt jetzt schon nichts mehr. Auch hier der ständige Vergleich mit Stalingrad und dem harten Winter damals. Der "Tagesspiegel" benennt wahrscheinlich die wahre Ursache. Es ist unser aller Lieblings-Napoleon Mehdorn oder wie der Zwerg heißt: "Dass es ausgerechnet die S-Bahn so getroffen hat, führen Insider auch auf den enormen Spardruck des Unternehmens zurück, der zu einem Mangel an Fahrzeugen und Mitarbeitern geführt habe. So bliebe kaum noch Zeit, die Fahrzeuge auf die frostigen Zeiten vorzubereiten." (Tagesspiegel online)

Eines kann ich euch versprechen: Wenn dieser "enorme Spardruck" dazu führt, dass meine liebe M. sich eine Grippe einfängt, werde ich bei dem Armleuchter Mehdoof oder wie der heißt mal ordentlich lüften. Vielleicht sollte man ihn auch mal 'ne halbe Stunde aus dem Fenster halten. Bei - 16 °C....


Foto: "Sperrzone - das Eis sollte nicht betreten werden" (Verena N. , www.pixelio.de)

Weniger belastet

Zum 125. Geburtstag des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss am 31. Januar gibt die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke heraus. Zwischen den vielen Elogen vor allem aufgrund seines "stilsicheren, umsichtigen und intellektuellen Auftretens" als Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland bleibt bemerkenswert wenig Raum für Nachfragen über sein Leben vor 1945. Ich habe mich trotzdem einmal schlau gemacht und siehe da - es kommt gar Erstaunliches zu Tage:

1918 ist Heuss Gründungsmitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), deren Gründungsaufruf von Theodor Wolff stammte. 1919 wird er Stadtverordneter in Berlin-Schöneberg. Unter anderem von 1930 bis 1933 ist er Abgeordneter des Deutschen Reichstags für die Deutsche Staatspartei (DStP) einem Zusammenschluß mehrerer kleiner Parteien, in dem auch die DDP aufgeht. Obwohl Heuss in seiner Publikation "Hitlers Weg" den Nationalsozialismus historisch, politisch und soziologisch analysiert und kritisiert, stimmt er am 23. März 1933 zusammen mit den vier anderen Abgeordneten seiner Partei – Hermann Dietrich, Heinrich Landahl, Ernst Lemmer und Reinhold Maier – bei der Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz im Rumpf-Reichstag zu, wie im amtlichen Protokoll nachzulesen ist, obwohl er sich vorher in seiner Fraktion gegen die Zustimmung ausgesprochen hatte. Auf den Seiten der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus heißt es dazu wörtlich: „Theodor Heuss hat sich vorher in der Fraktion gegen die Zustimmung ausgesprochen und auch schon einen Redeentwurf vorbereitet, mit dem er seine Stimmenthaltung begründen will – doch er beugt sich der Fraktionsdisziplin“. Stimmenthaltung und letztlich doch Zustimmung zum Abbau aller demokratischen Rechte, zur absoluten Dikatatur Hitlers. Was beweist Heuss da für Mut ! Andere Reichstagsabgeordnete, Schlosser, Dreher, Schriftsteller, Journalisten und Künstler sitzen zu dieser Zeit schon längst im Gefängnis oder werden gerade im SA-Keller totgeschlagen. Ein Beispiel für den aufrechten Demokraten sieht wohl anders aus. Auch auf einer Sonderbriefmarke der BRD würde ich mir einen richtigen Kämpfer für die Demokratie wünschen.

Die Nazis danken es ihm nicht. Sein Buch wird öffentlich verbrannt, sein Reichstagsmandat gestrichen, er erhält Publikationsverbot ab 1933. Innerhalb seiner Kaste fällt er trotzdem weich: Heuss schreibt unter Pseudonym für die Frankfurter Zeitung und verfasst unverfängliche Biographien. Alles in allem also ein unbelasteter Politiker, oder? Wäre da nicht dieser kleine Makel namens "Fraktionsdisziplin". Das ist das, wo man als Abgeordneter auch heute noch Gewissen,Gehirn und Verantwortung gegenüber dem Wähler ausschaltet. Auch heute noch: Vor allem bei Abstimmungen über Kriegseinsätze der Bundeswehr oder weiteren Sozialabbau.

Gut: Erst mit Heuss' Nachfolgern wurde es ja so richtig schlimm. Ich denke nur an Lübke, den KZ-Baumeister oder Agent- Orange - Weizsäcker. Und erspart mit bitte jeden Kommentar über unseren Floskel-Horst, der zwar im Vergleich mit diesen üblen Typen noch harmlos ist, aber mit seinen unsäglichen Reden die lange Reihe der Schreibtischtäter ungebrochen fortsetzt. Da war Heuss wohl wirklich noch ein weißer Rabe unter den vielen Vögeln...


Mittwoch, 7. Januar 2009

Zwei Geistesgrößen im Vergleich


  • "Würden Sie, wenn Ihr Nachbar seine Wohnung neu tapeziert, sich verpflichtet fühlen, Ihre Wohnung ebenfalls neu zu tapezieren?" (Kurt Hager, Mitglied des Zentralkomitees -ZK- und des Politbüros des ZK der SED, Chefideologe der SED, 1987 in einem Interview mit dem "Spiegel" als Absage an die Reformpolitik Gorbatschows in der damaligen Sowjetunion)

  • "Die Deutschen müssen allerdings nicht auf jeden europäischen Vorschlag eingehen, der sich einem in seiner Fähigkeit zur Konjunkturförderung nicht erschließt. " (Bundesfinanzminister Steinbrück, SPD, in einem "Spiegel"-Interview vom November 2009 über mögliche Maßnahmen der Bundesregierung zur Belebung der Konjunktur)

Während Hager in seiner Jugend wenigstens Widerstand gegen Hitler geleistet hatte und dafür im KZ saß, erschließen sich mir die Verdienste von Herrn Steinbrück und der Grund für seine unerträgliche Überheblichkeit gegen unsere Nachbarn und vor allem gegen die bundesdeutschen Wähler nicht. Vielleicht ist ja sein Ego, das durch keinerlei Leistungen begründet ist, größer als sein Gehirn. Vor nicht allzu langer Zeit haben deutsche Politiker, auch aus der SPD, noch vor Sonderwegen der deutschen Politik in Europa und der Welt gewarnt. Die sind nämlich erst im letzten Jahrhundert zweimal komplett schiefgegangen.

P.S. Der Schauspieler Uwe Steimle, der ARD-Polizeiruf 110-Kommissar, schreibt in einer polemischen Streitschrift in der "Sächsischen Zeitung" über seinen Bäckermeister, der neuerdings immer auf Stelzen geht. Gefragt, was das soll, antwortete er: "Ich habe gehört, den Großen wird geholfen!" Bezeichnend für alle sogenannten Konjunkturprogramme dieser Großen Koalition des Kapitals. Dieser Bäckermeister sagte neulich auch: "In der DDR hatten wir die Hoffnung, dass es besser wird. Hier habe ich manchmal den Verdacht, dass es ganz schnell zu Ende gehen kann. " Ich glaube, er ist mit dieser Befürchtung nicht allein...


Bild: Gerd Altmann (www.pixelio.de)

Dienstag, 6. Januar 2009

Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer

Was macht man, wenn man auf das Land oder die Bodenschätze anderer Menschen scharf ist ? Zunächst einmal werden deren Lebensweise und ihre Kultur inklusive der Religion wahlweise als barbarisch/kommunistisch/terroristisch gekennzeichnet. Heutzutage bedient man sich dazu eines Trommelfeuers aller erdenklichen Medien, früher reichten dazu die Predigten irgendwelcher Pfaffen auf Jahrmärkten oder in den Kirchen. Wenn das dann im Bewußtsein der Öffentlichkeit genügend klar ist, fällt man einfach in das Land ein. Entweder beginnt man ganz harmlos, bietet der einheimischen Bevölkerung billigen Tand wie Glasperlen oder Westzeitungen im Tausch gegen Land oder z.B. Gold oder auch Öl. Oder man kommt gleich mit einer ganzen Flotte inklusive Armee. Wenn es mit dem friedlichen Erwerb der benötigten Waren oder Ländereien nicht klappt, jagt man die Ureinwohner einfach weg. Jetzt kann es vorkommen, dass die sich wehren. Es fliegt schon mal ein Tomahawk oder eine Siedlerfamilie, die sich z.B. auf dem Indianerland breit gemacht hat, wird massakriert. Natürlich stellt man jetzt fest, dass man recht hatte: Diese Ureinwohner sind einfach nur Barbaren und Terroristen, eben minderwertige oder gar keine Menschen, denn "richtige" Menschen handeln nicht so ! Auf das Tomahawk (das ist ein Kriegsbeil, keine US-amerikanische Rakete) der Aufständischen folgt eine Strafaktion mit Säbeln und Kanonen. Heutzutage holt man natürlich nicht mehr die Kavallerie, sondern die Luftwaffe. Die Ureinwohner werden "in die Steinzeit zurück gebombt" (Zitat General Curtis Emerson LeMay, US-Air Force) Dann treibt man sie erst einmal in Reservate und macht sie dort zum Beispiel mit Alkohol, Hunger, Perspektivlosigkeit oder typhusverseuchten Decken gefügig. Wenn das alles nicht hilft, fängt man mit den Strafmaßnahmen immer wieder von vorn an. Notfalls auch über eine lange, lange Zeit.

Und wer jetzt meint, dass diese Taktik nur in den Indianerkriegen und nur durch die USA angewendet wurde, hat in den letzten Tagen keine Zeitung gelesen. Denn diese Taktik klappt überall und wird kaum durchschaut. Jedenfalls nicht von treudoofen deutschen BundeskanzlerInnen...

Montag, 5. Januar 2009

Fehlplanungen von "ganz Oben"


Als die Planungsphase für den Fünfjahrplan 2006 - 2010 begann, war Petrus noch ganz optimistisch gewesen. Es gelang ihm erstmalig, das Formblatt 501 für den Planteil 0815-4711 "Wetter" fristgerecht einzureichen. Da er sogar einer der ersten gewesen war, hatte ER ihn endlich einmal gelobt. Und so akzeptierte Petrus zwar etwas knurrend die GAG (göttliche Planaufgabe) , legte IHM frohen Mutes den PE (Planentwurf) vor , den er mutig direkt vor GOTT verteidigte und zeigte sich mit der GAL (göttliche Planauflage) auch relativ zufrieden. Er hatte bei seiner Wetterplanung u.a. den Einfluß des ständig steigenden CO2-Ausstoßes, des Ozonlochs, des sich erwärmenden Golfstroms, der abschmelzenden Polkappen und der weiter steigenden Anzahl der furzenden Kühe im Amazonas-Gebiet berücksichtigt. Eine gewaltige Leistung ! Mit Computern und göttlicher Allmacht kommt zwar fast jeder zum Ziel, aber Petrus lehnte sich doch sehr befriedigt zurück. Das Chaos begann, als der alte Papst starb und ER noch in der Planungsphase des Fünfjahrplans eine Wettbewerbsverpflichtung zu Ehren SEINES neuen Stellvertreters auf Erden einforderte. Also ging man 2006 schon mit ungedeckten Wettbewerbszielen in das Rennen um die Planerfüllung. Es wurde auch nicht besser, als Petrus noch einige politisch gewollte Planaufgaben in den Fünfjahrplan einarbeiten sollte. Abgesehen davon, dass sich Menschen in ihrem Tun noch nie von GOTTES Wünschen haben leiten lassen, trafen die auf SEINEN Wunsch eingearbeiteten schweren Wirbelstürme aufgrund eines Software-Fehlers im neuen Betriebssystem Windows HEAVEN nicht das Weiße Haus in Washington, sondern die Ärmsten der Armen im Mississippi-Delta. Während das Wetter im Winter 2006/2007 noch einigermaßen im Plan war, ging es von da an bergab. Schon im Herbst 2007 war man soweit hinter dem Plan her, dass GOTT auf Antrag von Petrus eine dringend benötigte Planfortschreibung genehmigen musste. ER knurrte zwar ordentlich, konnte aber gegen eine ersatzlose Streichung des Winters 2007/2008 und die nun nötige Vorziehung des Frühjahrs nichts Realistisches einwenden. Man war wieder halbwegs im Plan. Im Sommer 2008 gelang sogar eine leichter Vorsprung bei der Planrealisierung wenigstens bei der Plankennziffer 2136 "Sonnenschein" im Landkreis Barnim. Wenigstens hier im Barnim war das Wetter also ganz ordentlich. Die Probleme mit Windows HEAVEN konnten allerdings auch mittelfristig nicht gelöst werden und als Petrus im Herbst 2008 endlich daran ging, die Niederschlagsdefizite für Brandenburg manuell zu korrigieren, geschah es: Weihnachten blieb schneefrei. Man hatte sich wieder einmal total verplant. Und selbst in der Zeit bis zum 2. Januar hatte Petrus trotz täglicher Rapporte bei der Göttlichen Plankommission und bei IHM keine Chance mehr, die Rückstände noch aufzuholen.

Die Langlaufski blieben im Barnim zwischen Weihnachten und Neujahr also im Keller. Als wir nach langem Urlaub heute morgen die Autos aus dem Schnee gebuddelt hatten und dann endlich zur Arbeit fuhren, konnte sich der alte Petrus da oben aber etliche Flüche anhören...

Foto: Garten im Schnee ( © fv 2009)

Donnerstag, 1. Januar 2009

12 Monate und mehr


"Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, so daß der Vorrat für ein Jahr reicht. Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Eßlöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt. Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit."

Ein wunderbares Rezept. Nicht einfach zuzubereiten. Und sicher wird es schwer, so wie Catharina Elisabeth Goethe (* 19. Februar 1731 in Frankfurt am Main; † 13. September 1808 ebenda;), die Mutter von Johann Wolfgang von Goethe, durch das Jahr zu kommen, aber man muss es einfach mal versuchen...

Foto: Glücksbringer (Claudia Hautumm, www.pixelio.de)

Impressum und V.i.S.d.P.

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1. einzelne Werke nach dem Erscheinen in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
2. Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden..."
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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...